gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Keine Indikation „Traumamechanismus“ für Schockraum-CT bei im Primary Survey unverletzten Patienten

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • presenting/speaker Arnold Suda - Universitätemedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim, Germany
  • Julia Pepke - Universitätemedizin Mannheim, Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim, Germany
  • Udo Obertacke - Universitätsmedizin Mannheim, OUZ - Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum, Mannheim, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocAT21-76

doi: 10.3205/18dkou364, urn:nbn:de:0183-18dkou3645

Veröffentlicht: 6. November 2018

© 2018 Suda et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Fragestellung: Selbst wenn Patienten im Primary Survey keine Verletzungen zeigen, wird aufgrund des Traumamechanismus Sturz aus über 2 Metern oder V-Delta >30km/h die Indikation zum Schockraum-CT gestellt, um eventuell übersehene Verletzungen sicher ausschließen zu können. Ziel der Studie war es zu prüfen, welche Verletzungsmuster bei dieser Patientengruppe im CT diagnostiziert werden können und welche Behandlungskonsequenzen dies hat.

Methodik: Jene Patienten, die zwischen Januar 2012 und November 2017 nach Trauma im Schockraum der Universitätsmedizin Mannheim behandelt wurden, konnten in diese retrospektive Studie eingeschlossen werden. Es erfolgte eine Auswertung der elektronischen und schriftlichen Krankenakte, der radiologischen Befunde und der Laborparameter sowie der Operationsberichte. Ein positives Votum der zuständigen Ethik-Kommission lag vor.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden 3976 Patienten allen Lebensalters eingeschlossen, von denen 415 aufgrund fehlender rechtfertigender Indikation kein CT erhielten. Bei weiteren 342 wurde trotz unauffälligem Primary Survey ein Ganzkörper-CT durchgeführt. Bei diesen konnte im CT keine einzige Verletzung diagnostiziert werden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass der Traumamechanismus alleine keine Indikation für ein Ganzkörper-CT ist, da bei unserem Patientenkollektiv der Patienten mit unauffälligem Primary Survey keine einzige Verletzung im CT diagnostiziert werden konnte. Eine entsprechende Behandlungskonsequenz ergab sich daraus demnach nicht. Bei adäquater Durchführung des Primary Survey mit klinischer Untersuchung und Ultraschall kann beim klinisch unauffälligen Patienten trotz entsprechendem Traumamechanismus auf die Ganzkörper-CT-Untersuchung verzichtet werden.