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Gluteus maximus Transfer mit Vastus lateralis Verschiebeplastik bei nicht anatomisch rekonstruierbarer Massenruptur der Glutealmuskulatur bei chronischer Glutealinsuffizienz und einliegender Hüft-TEP
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2017 |
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Fragestellung: Die chronische Glutealinsuffizienz oder Insuffizenz der Hüftabduktoren vordergründig nach (Revisions)Endoprothetik mit ihrem klinischen Beschwerdebild und starken Leidensdruck der Patienten ist beschrieben. Offen chirurgische und jüngst arthroskopische primäre anatomisch Refixationstechniken bei weitgehend intakter Glutealmuskulatur mit 2-Jahresergebnissen sind vielversprechend bei einliegender Hüft-TEP. Bei nicht anatomisch rekonstruierbarer Massenruptur der Glutealmuskulatur mit fortgeschrittener Retraktion und Verfettung ist jedoch die Datenlage hinsichtlich Rekonstruktionsoptionen nahezu absent. Ziel dieser prospektiven Fallserie waren die klinischen und kernspintomographischen 1-Jahresergebnisse des Gluteus maximus Transfers mit Vastus lateralis Verschiebeplastik als Reserve-Therapieoption bei primär nicht rekonstruierbarer Massenruptur der Glutealmuskulatur bei einliegender Hüft-TEP.
Methodik: Insgesamt wurden 10 Patienten, welche im Zeitraum von 2014 bis 2016 operiert wurden, in die Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten war eine kernspintomgraphische (3 Tesla-MRT mit Artefaktreduktion) Totalruptur mit Retraktion und Verfettung von Musculus gluteus medius und minimus sowie Partialruptur mit partieller Retraktion und Verfettung von Musculus gluteus maximus am Trochanter major bei klinisch und radiologisch gesicherter Intaktheit und festem Sitz der Hüft-TEP nachgewiesen worden. Ferner zeigten sich ein positives Trendelenburg-Hinken, eine Schmerzhaftigkeit am Trochanter major (VAS 8-10) und eine deutlich abgeschwächte Abduktion zur Gegenseite. Die Patienten wurden mit einer mini-open extraanatomischen Refixation von Gluteus medius und minimus mittels 4x bioresorbierbarer Fadenanker gefolgt von einem Gluteus maximus Transfer mit Vastus lateralis Verschiebeplastik mittels 2x bioresorbierbarer Fadenanker versorgt. Bei allen Patienten konnte der Harris Hip Score, WOMAC-Score sowie der SF-36 Lebensqualitätsindex erhoben werden. Als statistisches Verfahren wurde der Student-t-Test mit einem Signifikanzniveau von p<0,05 verwendet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 1 Jahr postoperativ zeigten sich alle Patienten zufrieden. Das Trendelenburg-Hinken verschwand bei 7 Patienten, die Schmerzhaftigkeit am Trochanter major reduzierte sich von VAS 9 auf 3-4 und die abgeschwächte Abduktion zur Gegenseite war bei 7 Patienten nicht mehr nachweisbar. Eine signifikante Verbesserung zeigte sich beim Harris Hip Score, WOMAC-Score sowie dem SF-36 Lebensqualitätsindex. Das artefaktreduzierte MRT 1 Jahr postoperativ ergab eine Intaktheit der Rekonstruktion bei weitgehend durchgängigem Sehnenspiegel jedoch unveränderter Muskelatrophie / -verfettung.
Der Gluteus maximus Transfer mit Vastus lateralis Verschiebeplastik stellt bei Patienten mit einliegender Hüft-TEP und primär nicht anatomisch rekonstruierbarer Massenruptur der stark geschädigten Glutealmuskulatur bei chronischer Glutealinsuffizienz eine erfolgreiche Reserve-Therapieoption zur Wiederherstellung der Alltagsmobilität und Lebensqualität dar.