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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Ist der unilaterale Zugang zur lumbalen Bandscheibe für die Volumenreduktion mittels Mikrodiskektomie ausreichend? – Eine Studie mittels 7 Tesla MRT am Schweine Modell -

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Richard Kasch - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik u Poliklinik für Orthopädie u Orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany
  • Christoph Jährling - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik u Poliklinik für Orthopädie u Orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany
  • Florian Schmidt - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik u Poliklinik für Orthopädie u Orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany
  • Birger Mensel - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald, Germany
  • Rebecca Seipel - Universitätsmedizin Greifswald, Institut für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, Greifswald, Germany
  • Peter Rassudow - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik u Poliklinik für Orthopädie u Orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany
  • Harry Merk - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik u Poliklinik für Orthopädie u Orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany
  • Ralph Kayser - Universitätsmedizin Greifswald, Klinik u Poliklinik für Orthopädie u Orthopädische Chirurgie, Greifswald, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocPO23-1403

doi: 10.3205/13dkou764, urn:nbn:de:0183-13dkou7646

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Kasch et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Diese Studie untersucht den intradiskal volumenreduzierenden Effekt nach Mikrodiskektomie mittels Kobalation.

Methodik: An 15 Schweinen wurde nach der Schlachtung die LWS (von L1 bis L5) entnommen. Der Zugang zur Bandscheibe in der Mikrodiskektomie Gruppe (ME) wurde über einen uniposterolateralen Zugang durchgeführt. Die Bandscheiben der Kontrollgruppe (PL) wurden in gleicher Art und Weise bearbeitet, jedoch ohne das Anschalten der Kobalationsenergie. In beiden Gruppen wurden jeweils 38 Bandscheiben gemessen. Prä.- und postoperative Bilder wurden mittels 7 Tesla-Highfeld MRT System erzeugt, mit Hilfe einer Einkanal rat brain-Spule. Um eine hohe Bandscheiben- Auflösung zu bekommen, wurde die Bandscheibe ventralseitig auf der Spule platziert. Die Bildparameter bestanden aus T1 und T2 gewichteten Turbo Spinecho Sequenzen. Prä.- und postoperativ wurde das Volumen mit Hilfe von Osirix berechnet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Wirbelkörper und Nervenwurzeln wurden durch die Mikrodiskektomie nicht verändert. Die postoperativen MRT Bilder zeigten eine Veränderung des Nukleusvolumens. In der ME Gruppe sank das Nukleusvolumen um 34,89% in der PL Gruppe um 6,75 %. (28,14 % Unterschied zwischen ME und PL). Das ME-Volumen war im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant reduziert (Wilcoxon - Test p < 0,001). Die Volumenreduktion des Nucleus pulposus zeigte sich insbesondere ipsilateral, auf der Seite des Zuganges zur Bandscheibe. Die anterior-posterior und sinister-dexter Durchmesser der Bandscheibe waren in der ME-Gruppe vermindert.

Das 7 Tesla MRT ist zur Bestimmung intradiskaler Effekte hervorragend geeignet und bietet einzigartige Möglichkeiten der nicht invasiven Diagnostik und Kontrolle von therapeutischen Effekten an der Bandscheibe. Das Volumen des Nukleus und der einzelnen Durchmesser konnte mittels Mikrodiskektomie signifikant reduziert werden. Diese Volumenreduktion zeigte sich ipsilateral auf der Seite des Zuganges. Ein bilaterales Vorgehen bei der koblationsbasierten Mikrodiskektomie wäre insofern zu empfehlen.