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Klinische und funktionelle Ergebnisse nach operativer und konservativer Behandlung einer Floating Shoulder Verletzung
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Für die Versorgung der Floating Shoulder existiert bis heute kein einheitlicher Behandlungsalgorithmus. Ziel der vorliegenden Arbeit war ein klinischer und funktioneller Vergleich nach operativer und konservativ ausbehandelter Floating Shoulder Verletzung. Ob ein operatives oder konservatives Behandlungsregime indiziert ist, sollte in einer retrospektiven Nachuntersuchung richtungweisend geklärt werden
Methodik: In einer retrospektiven Untersuchung wurden im Zeitraum von 2005 bis 2010 insgesamt 23 Patienten mit der Diagnose einer Floating Shoulder behandelt und nachuntersucht. Eingeschlossen wurden Patienten, die gemäß der Klassifikation der Floating Shoulder nach Euler und Ruedi (C3a und C3b) in standardisierten Röntgenaufnahmen der Skapula (a.-p.-Aufnahmen, Transskapularaufnahmen, und axiale Röntgenaufnahme) oder CT Aufnahmen eine Floating Shoulder erlitten hatten. Auf spezifisch ligamentäre Begleitverletzungen des Schultergürtles konnte retrospektiv nicht eingegangen werden. 3 der untersuchten Patienten waren weiblich, 20 männlich. 16 Patienten wurden operativ (ORIF) mittels Standard AO Techniken der Skapula (6 von 16 Patienten) und Clavicula (16 von 16 Patienten) osteosynthetisch versorgt. 7 Patienten wurden konservativ im Gilchrist ausbehandelt. Neben der Erhebung des Bewegungsausmaßes wurde die Schulterfunktion mit dem Constant Score erhoben. Aus der Summe des Gesamtergebnisses wurde der normalisierte alters- und geschlechtsadaptierte Constant Score berechnet. Zusätzlich wurde der ASES Score und der DASH Score angewendet. Die Ergebnisse der funktionellen Nachuntersuchung wurde in einer Access-Datenbank dokumentiert und mit der Statistiksoftware SigmaStat (SPSS Inc.) ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach der klinischen Untersuchung ergaben sich bei 25% sehr gute, bei 65% gute Ergebnisse und bei 10% ein befriedigendes Ergebnis für die operative Versorgung nach dem Constant Score. Für die konservativ ausbehandelten Floating Shoulder Verletzungen ergaben sich bei 60% gute, bei 40% befriedigende Ergebnisse nach dem Constant Score. Ein Plexusschaden (Plexus brachialis) konnte präoperativ bei einem Patienten nachgewiesen werden. Alle Frakturen heilten primär aus und waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung knöchern konsolidiert. Das Osteosynthesematerial (Skapula) war bei 6 Patienten weiterhin einliegend und eine Indikation zur Metallentfernung bestand nicht.
Bei der operativen Versorgung einer Floating Shoulder Verletzung werden sehr gute bis gute, bei der konservativen Behandlung werden gute bis befriedigende funktionelle Ergebnisse nach dem Constant Score erzielt. Auf Grund der geringen Fallzahl der konservativ ausbehandelten im Gegensatz zu den operativ versorgten Floating Shoulder Verletzungen ist eine Richtungsweisung nur eingeschränkt möglich. Tendenziell werden im untersuchten Kollektiv bessere Ergebnisse nach operativer Therapie beobachtet.