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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

Langzeitnachuntersuchung von zementfreien Alloclassic-Zweymüller Hüftendoprothesen mit Metall-Metall Gleitpaarungen Ergebnisse nach mindestens 17 Jahren Follow-up

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Richard Lass - Universitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, WIEN, Austria
  • Alexander Grübl - Sanatorium Hera, Wien, Austria
  • Alexander Kolb - Universitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, WIEN, Austria
  • Bernd Kubista - Universitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, WIEN, Austria
  • Alexander Giurea - Universitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, WIEN, Austria
  • Reinhard Windhager - Universitätsklinik für Orthopädie, Medizinische Universität Wien, WIEN, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI23-463

doi: 10.3205/13dkou132, urn:nbn:de:0183-13dkou1325

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Lass et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Seit 1988 wurden Metall-Metall Gleitpaarungen der 2.Generation als Alternative zu Polyethylen-Gleitpaarungen verwendet, um den Abrieb und die damit verbundenen Polyethylen-induzierten Lockerungen in der Hüftendoprothetik zu reduzieren.

Methodik: In dieser Studie untersuchten wir die klinischen und radiologischen Ergebnisse, sowie die Serum-Metall-Konzentration von Hüfttotalendoprothesen mit Metall-Metall-Gleitpaarungen nach einem Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 17 Jahren. Zwischen November 1992 und Mai 1994 wurden an der XXX 98 Patienten mit insgesamt 105 primären zementfreien Hüftendoprothesen versorgt. Das Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation betrug 56 Jahre. Die klinische Nachuntersuchung erfolgte mit Hilfe des Harris Hip Scores und des UCLA Scores. Die Serum Kobalt- und Chrom-Spiegel wurden mit Hilfe der Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt. Weiters erfolgte im Rahmen der Nachuntersuchung eine Punktion des operierten Hüftgelenkes unter Bildwandlerkontrolle zur Bestimmung der lokalen Kobalt- und Chrom-Spiegel zur Korrelation mit den Serum-Metallspiegeln.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Insgesamt konnten nach durchschnittlich 17,9 Jahren postoperativ 41 Patienten mit 44 Hüfttotalendprothesen klinisch, radiologisch als auch laborparametrisch evaluiert werden. Das Durchschnittsalter der Patienten zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung betrug 70.9 Jahre. Zum Zeitpunkt der letzen Nachuntersuchung betrug der mittlere Harris Hip Score 88,9 Punkte und der UCLA Score 6,6 Punkte. In der radiologischen Untersuchung zeigten sich kleine osteolytische Läsionen und Aufhellungslinien im Bereich des Schaftes in den Gruen Zonen 1, 7, 8 und 14 und im Bereich des Acetabulums in den Zonen I und II nach DeLee. Die mittlere Serum Kobalt-Konzentration betrug 1,1 µg/l (range 0,4-8 µg/l), die mittlere Chrom-Konzentration 1,4 µg/l (range 0,2-7,6 µg/l). Diese Werte sind vergleichbar mit bereits publizierten kurz- und mittelfristigen Serum Metallionenkonzentrationen.

Insgesamt waren bis zum Zeitpunkt der letzten Kontrolle 8 Revisionen (8,4%) notwendig. Eine aseptische Lockerung mit kombinierter fokaler Osteolyse war die Ursache für 3 Pfannenrevisionen (3,15%) und eine Schaft-Revision (1,05%). Die Ursache für die weiteren Revisionen waren eine Spätinfektion (1,05%), eine posttraumatische rezidivierende Luxation (1,05%), eine heterotope Ossifikation (1,05%) und eine Metallose aufgrund eines Impingement zwischen Kopf und Pfanne (1,05%). Die kumulative Überlebensrate nach Kaplan-Meier mit aseptischer Lockerung als Endpunkt betrug 94% nach 17,9 Jahren.

Die klinischen und radiologischen Ergebnisse des längsten Follow-up einer konsekutiven Serie von zementfreien Hüfttotalendoprothesen mit 28mm Metall-Metall-Gleitpaarungen mit Kobalt-Chrom Legierungen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,2% sind weiterhin mit den Ergebnissen anderer Hartpaarungen nach über 17 Jahren vergleichbar oder sogar überlegen.