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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013)

22.10. - 25.10.2013, Berlin

10-15 Jahresergebnisse der 28mm-Metasul Metall-Metall Gleitpaarung bei jungen Patienten unter 50 Jahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Moritz Innmann - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Marcus Streit - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Christian Merle - Universitätsklinikum Heidelberg, Department Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Michael Maier - Universitätsklinik Heidelberg, Department Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Heidelberg, Germany
  • Tobias Gotterbarm - Universitätsklinikum Heidelberg, Department für Orthopädie und Unfallchirurgie, Labor für Biomechanik und Implantatforschung, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2013). Berlin, 22.-25.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocWI23-983

doi: 10.3205/13dkou131, urn:nbn:de:0183-13dkou1318

Veröffentlicht: 23. Oktober 2013

© 2013 Innmann et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Metall-Metall-Gleitpaarungen (MoM) mit großem Hüftkopfdurchmesser (>36mm) zeigen mittelfristig sowohl bei Oberflächenersatz- als auch bei konventionellen primären Hüftendoprothesen erhöhte Revisionsraten. Ob Metallabrieb mit pathologischer Gewebsreaktion, Osteolysen und aseptischer Implantatlockerung auch bei kleineren Kopfgrößen das Langzeitüberleben der Implantate beeinflusst ist bislang unklar. Wir berichten über die 10-15 Jahresergebnisse einer MoM-Gleitpaarung mit kleinem Hüftkopfdurchmesser (28mm) bei jungen Patienten.

Methodik: Nach 12 Jahren (10-15) wurden 100 konsekutive zementfreie Hüftendoprothesen mit einer 28mm MoM-Gleitpaarung (Metasul, CoCr-PE-Sandwich) bei 91 Patienten klinisch und radiologisch nachuntersucht. Das durchschnittliche Alter bei Operation betrug 42 Jahre (21-50). Ein Titangeradschaft und eine Pressfit-Pfanne kamen bei allen Hüften zum Einsatz. Überlebensraten wurden mittels der Kaplan-Meier Methode für verschiedene Endpunkte geschätzt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 11 Patienten (11 Hüften) waren mit der Prothese in situ verstorben und 3 Patienten (3 Hüften) konnten nicht nachverfolgt werden. Bei 7 der 86 Hüften (8%) wurde eine Revision durchgeführt. Revisionsgründe waren: Spätinfekt (2 Hüften), aseptische Schaftlockerung (1 Hüfte), traumatische periprothetische Femurfraktur (1 Hüfte), Implantatversagen der Pfanne (1 Hüfte), rezidivierende Luxation (1 Hüfte) sowie eine fragliche Metallunverträglichkeit. Somit wurde nur eine Hüfte auf Grund MoM-spezifischer Komplikationen revidiert. Kleine, lineare femorale Osteolysen, zeigten sich bei 18% in Zonen 1 und 7 nach Gruen. Acetabuläre Osteolysen traten nicht auf. Eine Hüfte wies radiologische Zeichen eines Impingements des Schafthalses am Rand des Metasulinlays auf. Die Kaplan-Meier Analyse erbrachte für den Endpunkt alle Revisionen (Wechsel mindestens einer der Implantatkomponenten), eine Überlebensrate von 90% (95%-KI: 79-95%; 21 Hüften at risk) nach 13 Jahren. Für den Endpunkt aseptische Lockerung betrug die Überlebensrate nach 13 Jahren 99% (95%-KI: 90-100%; 21 Hüften at risk).

Die 28-mm Metasul-Gleitpaarung zeigt im Nachuntersuchungszeitraum von mindestens 10 Jahren eine akzeptable Überlebensrate bei jungen Patienten. MoM spezifische Komplikationen stellten in dieser Serie keinen relevanten Versagensmechanismus dar. Die relativ hohe Rate an femoralen Osteolysen erfordert eine sorgfältige Beobachtung im weiteren Verlauf.