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Überlebenszeitanalyse von 2.395 Hüftendoprothesen mit hart/hart-Gleitpaarungen bei Dysplasiecoxarthrosen
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Veröffentlicht: | 23. Oktober 2013 |
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Fragestellung: Bislang existieren in der Literatur kaum Daten mit großen Fallserien zu mittel- und langfristigen Ergebnissen der zementfreien primären Hüfttotalendoprothetik bei jungen und aktiven Patienten mit Dysplasiecoxarthrose. In Erwartung einer geringeren Osteolyserate und längeren Lebensdauer der Prothese setzen wir hart/hart-Gleitpaarungen ein. Ziel der Studie war es, die Revisions- und Komplikationsraten zu analysieren.
Methodik: Wir evaluierten die klinischen und radiologischen Ergebnisse von 2.395 zementfreien Hüftendoprothesen mit hart/hart-Gleitpaarungen, die von 1997 bis 2012 bei 1.879 Patienten eingesetzt wurden. Bei 1.814 Hüften wurde eine Ke/Ke-Gleitpaarung aus Aluminiumoxidkeramik (1.772 Hüften 28mm, 42 Hüften 32mm, BIOLOX®forte, CeramTec GmbH) und seit 2011 bei 29 Hüften eine Ke/Ke-Gleitpaarung aus Mischoxidkeramik (32mm, BIOLOX®delta, CeramTec GmbH) eingesetzt. Bei 479 Hüften wurde eine low-carbon Me/Me-Gleitpaarung (28mm, Sikomet®, Endoplus AG) und bei 73 Hüften eine high-carbon Me/Me-Gleitpaarung (28mm, Metasul®, Zimmer AG) verwendet. Das Durchschnittsalter zum Operationszeitraum lag bei 57 Jahren. Das mittlere Follow-up betrug 5,3 Jahre (0,1-15,5). Die präoperative Diagnose war eine Dysplasiecoxarthrose, darin eingeschlossen 155 fehlgeschlagene Osteotomien und 47 angeborene Hüftluxationen (Crowe IV). Die Überlebensrate mit Endpunkt Revision wurde mittels Kaplan-Meier-Methode und Log-Rank-Test ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei keinem Patienten mit Ke/Ke-Gleitpaarung wurden radiologisch Osteolysen festgestellt. Dagegen fanden sich Osteolysen bei einer Hüfte (1,4%) mit high-carbon Me/Me-Gleitpaarung und 40 Hüften (8,4%) mit low-carbon Me/Me-Gleitpaarung. Bei 2 Hüften (0,1%) mit Ke/Ke-Gleitpaarung (28mm, BIOLOX®forte) kam es durch Verwendung eines nicht geeigneten Instruments zur Fraktur des Keramikinserts. 24 Hüften (5,0%) mit low-carbon Me/Me-Gleitpaarung mussten wegen Komplikationen (Metallose, Hypersensitivitätsreaktion, Osteolyse) revidiert werden. Eine Revision wegen Metallose erfolgte bei einer Hüfte (1,4%) mit high-carbon Me/Me-Gleitpaarung.
Die Überlebensrate lag nach 5 Jahren bei 100% für die Ke/Ke- und high-carbon Me/Me-Gleitpaarung, 99,8% für die low-carbon Me/Me-Gleitpaarung sowie nach 10 Jahren bei 99,4% für die Ke/Ke-Gleitpaarung, 96,4% für die high-carbon Me/Me-Gleitpaarung und 96% für die low-carbon Me/Me-Gleitpaarung. Die Überlebensrate betrug nach 14 Jahren 98,2% für die Ke/Ke-Gleitpaarung, 96,4% für die high-carbon Me/Me-Gleitpaarung und 80% für die low-carbon Me/Me-Gleitpaarung.
Periprothetische Osteolysen stellten in dieser Fallserie nur bei den Ke/Ke-Gleitpaarungen keine Versagensursache dar. Weitere Langzeitdaten bleiben abzuwarten.