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Der Taylor Spatial Frame zur simultanen Korrektur eines posttraumatischen Genu recurvatum nach kindlicher Apophysenfugenverletzung
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Verletzungen von Wachstumsfugen mit partiellem Fugenschluss führen im Kindes- und Jugendalter häufig zu sekundären Fehlstellungen. Je nach Lokalisation der Fuge und verbleibendem Wachstum kommt es zu Achsfehlstellungen und Längendifferenzen.
Anhand eines posttraumatischen Genu recurvatum mit Beinlängendifferenz nach Partialverschluss der Tuberositas Tibiae Apophyse eines 14-jährigen Patienten werden die Korrekturmöglichkeiten mit dem Taylor Spatial Frame (TSF) Ringfixateur dargestellt.
Methodik: Ein 14-jähriger Patient zog sich im Alter von 13½ Jahren eine Typ II Fraktur der Tuberositas Apophyse zu. Die konservative Therapie führte nach 4 Wochen zur schmerzfreien Vollbelastung. Bei partiellem Fugenschluss kam es zu einem Genu recurvatum mit einem Tibialen Slope von +20° und einer Beinlängendifferenz von 2,5 cm. Über einen Zweiring-TSF erfolgte die Korrektur nach proximaler Tibia- und Fibulaosteotomie sowie Epiphysiodese der Restfuge.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Recurvatumfehlstellung konnte vollständig mit dem TSF korrigiert werden und die Beinlängendifferenz entsprechend des Restwachstums der Gegenseite ausgeglichen werden. Die Transportzeit betrug 40 Tage, die Fixateurtragezeit betrug 111 Tage bei einem Healing Index von 31 Tagen/cm. Nach Fixateurabnahme war bei freier Gelenkbeweglichkeit die Vollbelastung der unteren Extremität möglich.
Insbesondere bei Achsfehlstellungen mit einer Längendifferenz ist der TSF zum Behandlungsverfahren der Wahl geworden, da simultan alle Fehlstellungsachsen über eine Osteotomie korrigiert werden können.