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Ergebnisse nach routinemäßigem ein-zeitigen Implantatwechsel bei infizierter Knie-TEP
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Die Therapie einer infizierten Knie-TEP beinhaltet üblicherweise den Wechsel des Implantates. Ein zwei-zeitiger Implantatwechsel gilt als Gold-Standard. An unserer Abteilung führen wir routinemäßig ein-zeitige Prothesenwechsel seit mehr als zehn Jahren durch.
Methodik: Wir haben alle infizierten Knie-TEP, die an unserer Abteilung in den Jahren 2004 bis 2009 operiert wurden, nachuntersucht. Bei 50 Patienten wurde ein ein-zeitiger Wechsel durchgeführt, während im selben Zeitraum nur 1 Patient zwei-zeitig aufgrund mehrerer vorangegangener Fehlschläge operiert wurde. Die Ergebnisse wurden nach 2 Jahren nachuntersucht, folgende Parameter wurden erhoben: ausheilen oder persistieren der Infektion, klinische und funktionelle Evaluierung mittels Knee Society Score, radiologische Ergebnisse, Komplikationen und weitere Revisionseingriffe.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In 88% der Fälle konnte die Infektion geheilt werden. Der durchschnittliche klinische Score lag bei 80 (10 bis 100) Punkte. Die durchschnittliche Kniebeugung erreichte 97° (10° bis 120°). Der durchschnittliche funktionelle Score lag bei 69 (10 bis 100) Punkte. 60% der Patienten waren mit dem Ergebnis zufrieden. Die zwei Jahres Überlebensrate ohne Infektion lag bei 81%.Bei 3 Patienten war die Infektion nicht ausgeheilt. Die Behandlung bestand bei einem Fall in einem erneuten ein-zeitigem Prothesenwechsel, einem zwei-zeitigen Wechsel in einem weiteren Fall und einer suppressiven Antibiotikatherapie im dritten Fall, alle mit gutem Ergebnis.Bei 3 Patienten konnte die Infektion zwar geheilt werden, sie wurden aber später mit einer neuen Infektion mit anderen Keimen vorstellig. Die Behandlung bestand aus einem ein-zeitigen Wechsel in einem Fall, Débridement und Antibiotikatherapie in Fall und einer suppressiven Antibiotikatherapie im dritten Fall, alle mit gutem Ergebnis. : Das routinemäßige ein-zeitige Vorgehen ohne vorherige Patientenselektion ermöglicht uns eine hohe Erfolgsrate bei Knie-TEP Infektion. Die Heilungsrate der Infektion ist vergleichbar mit bisher publizierten Serien bei zwei-zeitigem Vorgehen. Die funktionellen Ergebnisse sind besser und dem Patient bleibt die schwierige Zeit zwischen den zwei Eingriffen erspart. Wir empfehlen daher ein ein-zeitiges Vorgehen bei infizierter Knie-TEP.