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Einfluss der Blutsperre auf die Komplikationsrate bei OSG-TEP
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Veröffentlicht: | 18. Oktober 2011 |
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Fragestellung: Die Endoprothetik des OSG ist etabliert, aber es existiert noch eine hohe kumulative Komplikationsrate. Insbesondere Wundheilungsprobleme bis zu 29% in Meta-Analysen reduzieren möglicherweise gute funktionelle Resultate. Die Blutsperre führt zu einer postoperativen hyperämischen Schwellung und vermehrten Wundspannung.
Deshalb wurde der Einfluss der Blutsperre auf die Wundheilung in einer klinischen prospektiven Studie evaluiert.
Methodik: Prospektive Studie: 1/03-05/09;
Indikation: OSG-Arthrose (modifizierter Kellgren-Grade 4 / 5);
Klinische Untersuchung: peri- und postoperativ bis zur 12. Woche;
Patienten: n=412 TEP (konsekutive Serie);
Follow-up rate: 412/412 (100 %);
3 Gruppen wurden gebildet: Gruppe A: Tourniquet Zeit 0 min / Gruppe B: 1-29 min (mittl. 18 min.) / Gruppe C: 30 min. oder länger (mittl. 49 [30-127] min.)
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die kumulative Rate der Wundrandnekrosen lag bei 2,9% (12/414). Fünf Patienten mussten operativ (2 Lappen, 1 Mesh graft, 2 lokale Revision) und sieben konservativ mit längerer Immobilisation und lokaler Wundbehandlung behandelt werden.In der Gruppe A (n=68) lag die Frequenz von Wundrandnekrosen bei 1,4% (1/68), in der Gruppe B (n=190) bei 1,6% (3/190) und in the Gruppe C (n=156) bei 5,1% (8/156).Es gab keine Differenz in der Häufigkeit anderer Risikofaktoren (Raucher/Nichtraucher; globale OP-Zeit, Alter, BMI, additive Prozeduren, Begleiterkrankungen, Blutprodukte-Substitution) zwischen den drei Gruppen.
Die Zeit der Blutsperre hat tendenziell einen Einfluss auf die the Wundkomplikationsrate bei der OSG-Endoprothetik. Daher ist die Reduktion der Tourniquetzeit auf unter 30 min zu empfehlen und wird im eigenen Vorgehen strikt umgesetzt.