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Diagnostische Wertigkeit nativer Röntgenaufnahmen bei Frühstadien der Omarthrose
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Hintergrund: Beim subacromialen Impingementsyndrom werden im Rahmen der diagnostischen Arthroskopie häufig Defekte des Gelenkknorpels angetroffen. Während es sich hierbei in den meisten Fällen um Nebenbefunde handelt sind fortgeschrittene Knorpelschäden in der Lage, das subacromiale Impingement zu imitieren. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, die diagnostische Aussagekraft nativer Röntgenaufnahmen des Schultergelenkes zu ermitteln.
Methodik: Die Röntgenbilder von 100 konsekutiven Patienten, die sich wegen eines subacromialen Impingements an unserer Klinik einer Arthroskopie unterzogen, wurden auf glenohumerale Arthrosezeichen hin analysiert und in fünf Omarthroseklassifikationen eingeteilt. Die Bewertung wurde mit den intraarthroskopischen Knorpelbefunden nach Outerbridge korreliert und die Sensitivität und Spezifität der Röntgenaufnahmen ermittelt.
Ergebnisse: Wir fanden während der diagnostischen Arthroskopie bei 43 der 100 Schultergelenke glenohumerale Knorpelschäden unterschiedlichen Ausmaßes. 26% der milden (1-2°) und 56% der schweren Knorpelschäden (3-4°) waren dabei im Röntgenbild durch Omarthrosezeichen repräsentiert. Die Sensitivität der Röntgenaufnahmen betrug damit insgesamt 40% bei einer Spezifität von 81%. Das häufigste Zeichen einer beginnenden Omarthrose war neben den Osteophyten die Sklerose am Glenoid.
Schlussfolgerungen: Native Röntgenbilder weisen eine ungenügende Sensitivität für frühe glenohumerale Knorpelschäden auf. Klassifikationen, die sich ausschließlich auf die Ausdehnung von Osteophyten stützen, erfassen Frühstadien der Omarthrose nur ungenügend.