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Retrievalanalyse der Versagensfälle nach Oberflächenersatz an der Hüfte
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Zwischen Juli 2001 und Dezember 2007 wurden in 139 Patienten 146 Durom-Hip-Endoprothesen (DH-EP) implantiert. Das früh postoperative Ergebnis dieser Patienten wurde prospektiv untersucht. Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 45,6 Monate (3–80 Monate).
Von den operierten Patienten waren 61 Frauen (44%) und 78 Männer (56%), das mittlere Alter zum Operationszeitpunkt betrug 51,4 (18–72) Jahre.
Es wurden 8 Wechseloperationen (5,4%) durchgeführt, die durchschnittliche Standzeit der DH-EP bei Revision betrug 7,9 Monate.
Als Ursache für das frühzeitige Versagen der Prothese zeigte sich in unserem Patientenkollektiv auch eine operationsbedingte Problematik, zumeist durch intraoperative Verschmälerung („notching“) des Schenkelhalses. Weiterhin zeigte sich als Versagensmechanismus eine ausgedehnte Nekrose des Hüftkopfes mit nachfolgender Fraktur sowie – davon abzugrenzen – eine zweizeitige Fraktur nach intraoperativer Fraktur mit zwischenzeitiger Regeneration und Kallusbildung. Die Frage nach dem Ausmaß von Knochennekrosen unter der Kappenendoprothese stand dabei im besonderen Brennpunkt des Interesses. Durch die histologische Analyse konnten die komplexen Veränderungen mit einer intraoperativen Fraktur während der Implantation der Kappenendoprothese, vorbestehende Veränderungen (Arthrose, Femurkopfnekrose, alte Schenkelhalsfraktur), postoperative Prozesse mit Knochennekrosen, Kallusbildungen und chronischen Osteomyelitiden sowie Zementabrieb beurteilt werden.
Für die operationsbedingte Versagensquote entscheidend ist auch die Lernkurve, diese zeigte bei den Operateuren dieser Studie bei einem kleinen Patientenkollektiv einen deutlichen Effekt. 75% der Revisionsfälle waren Patienten aus dem Bereich der Lernkurve.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen den erheblichen Einfluss der Einführung eines neuen Prothesensystems und einer neuen OP-Technik für die frühen klinischen Resultate und sollten die Entscheidung für ein solches Vorgehen mit beeinflussen. Über die endgültige Wertigkeit des Oberflächenersatzes an der Hüfte werden dann erst die langzeitigen Ergebnisse dieses Implantatsystems entscheiden.