Artikel
Prädiktive Bedeutung von Leistungstests für die Therapieprognose bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Prädiktiver Wert quantifizierbarer, psychophysischer Leistungstests (Soerensen-Test, Villiger-Test, Oesch-Haltetest) für die Schmerzentwicklung über einen Beobachtungszeitraum von 6 Monaten.
Methodik: Die Daten wurden im Rahmen einer prospektiven Fall-Kontroll-Studie erhoben. Die Testwerte wurden zu 3 Zeitpunkten erhoben: zu Beginn der Studie (T1), nach einer 3-wöchigen multimodalen Schmerztherapie (T2) und nach einer 6-monatigen Phase. Behandelt wurden in dieser Studie 162 Patienten. Es wurden 30 schmerzfreie Kontrollpersonen, vergleichbar nach Alter und Geschlecht erfasst. Die Kontrollpersonen nahmen an keiner Therapie teil. Es galten festgelegte Ein- und Ausschlusskriterien. Die Studie wurde von der Ethikkomission der Universität Heidelberg genehmigt. Es wurden Signifikanzprüfungen zwischen den numerischen Testergebnissen und den psychometrischen Patientendaten (Schmerzdauer, Schmerzintensität auf VAS, subjektive Leistungsfähigkeit (FFbH-R), subjektiv empfundene Einschränkung im Alltag (PDI), Anzahl der Arbeitsunfähigkeitstage) durch Korrelationsanalysen und T-Tests auf der Grundlage einer deskriptiven Stichprobenbeschreibung durchgeführt.
Ergebnisse: Die Patienten zeigten durchschnittlich niedrigere Leistungswerte in allen 3 Tests. Es zeigte sich bei den Patienten eine Verbesserung der Leistungswerte im Villiger- und Soerensen-Test nach der Therapie (T2), die auch noch zum Untersuchungszeitpunkt T3 nachweisbar war. Anfangs- und Endwerte der Tests korrelierten signifikant positiv miteinander. Parallel zu den verbesserten Leistungswerten kam es zu einer signifikanten intraindividuellen Verbesserung der Werte für VAS, PDI und FFBH-R. Demzufolge sagten niedrigere Leistungswerte in beiden Tests zu Beginn (T1) sowohl niedrigere Werte zu den Zeitpunkten T2 und T3 als auch eine geringere Schmerzreduktion zum Ende des Beobachtungsintervalls voraus. Im Gegensatz dazu scheint der Oesch-Test nur einen geringen prädiktiven Wert zu haben.
Schlussfolgerungen: Es kann geschlussfolgert werden, dass der Villiger- und Soerensen-Test als mögliche klinische Prädiktoren für die Therapieprognose chronischer Rückenschmerzen verwendet werden können.