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Koregistrierung von Positronen-Emissions-Tomographie und Computertomographie zur exakten Tumorlokalisation bei onkogener Osteomalazie
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die onkogene Osteomolazie (OOM) ist eine äußerst seltene Erkrankung, welche meist durch einen sehr kleinen mesenchymalen Tumor verursacht wird. Dieser benigne Tumor exprimiert Somatostatinrezeptoren (sstr) und produziert Proteine, welche einen renalen Phosphatverlust auslösen. Hyperphosphaturie, Hypophosphatämie, ein reduzierter Vitamin D3 Serumspiegel und Osteomalazie sind deshalb die klinischen Symptome der OOM. Die vollständige Tumorentfernung führt gewöhnlich zur Heilung des Patienten. In den meisten Fällen ist der Tumor jedoch extrem schwierig aufzufinden, was die chirurgische Therapie erschwert. Wir beschreiben einen neuartigen Ansatz zur sicheren, schnellen und exakten Tumorlokalisation bei OOM.
Methodik: Aufgrund der Seltenheit der OOM bestand die Untersuchungsgruppe aus zwei Patienten mit klinisch gesicherter Vitamin-D resistenter Hypophosphatämie und Osteomalazie. Beide Patienten (weiblich, 40 und 60 Jahre alt) litten seit Jahren unter Weichteil- und Gelenkschmerzen, verringerter Aktivität, multiplen Ermüdungsfrakturen, Hyperphosphaturie und Hypophosphatämie. Nach Ausschluss anderer Phosphatverlustsyndrome wurde eine OOM diagnostiziert. Es erfolgte eine Tumorsuche mittels gängiger (Röntgen, CT) und anhand sstr vermittelter Bildgebungsverfahren. Dazu wurde eine 111In-Octreotide Szintigraphie und eine auf 68Ga-DOTANOC bzw. 68Ga-DOTATOC beruhende Positronen-Emissions-Tomographie in Koregistrierung mit einer Computertomographie (PET-CT) durchgeführt. 68Ga-DOTANOC bzw. 68Ga-DOTATOC sind neuartige Radiopharmazeutika, welche sich vom Somatostatinanalogon Octreotid ableiten. In diesen Radioliganden wurde modifiziertes Octreotid mit dem Chelator DOTA gekoppelt und mit 68Gallium komplexiert. Die Modifikationen des Octreotids führen zu einer verbesserten Affinität zu sstr im Vergleich zu anderen Liganden.
Ergebnisse: Wohingegen gängige Bildgebungsverfahren die Tumore in beiden Fällen nicht lokalisieren konnten, führte die 111In-Szintigraphie zur Tumordetektion. Jedoch erst die Bildgebung mittels PET-CT erbrachte die exakte Lokalisation der Tumore, welche sich bei beiden Patienten zufällig im rechten Femurkopf befanden. Aufgrund der anatomisch detaillierten Darstellung konnten therapeutische Eingriffe vorgenommen werden, welche zur vollständigen Genesung beider Patienten führten.
Schlussfolgerungen: Die Koregistrierung von PET und CT unter Verwendung von 68Ga-DOTANOC bzw. 68Ga-DOTATOC ist ein neuartiges und äußerst sensitives Bildgebungsverfahren zur anatomisch exakten Lokalisation und hochauflösenden Darstellung von OOM verursachenden Tumoren. Dies ermöglicht oder erleichtert eine chirurgische Therapie. Da grundsätzlich sstr exprimierende Tumore detektiert werden, könnte das Verfahren auch auf neuroendokrine Tumore übertragen werden.