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Biomechanische Untersuchung eines retrograden Marknagels mit winkelstabiler Verriegelung und Kompressionsmechanismus zur tibiotalocalcanearen Arthrodese
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Einleitung: Die retrograde Marknagelung ist ein etabliertes Verfahren für die tibiotalokalkaneare Arthrodese (TTKA). Es soll geklärt werden, ob sich Veränderungen im Nageldesign mit winkelstabilen und komprimiert-winkelstabilen Verriegelungsmöglichkeiten vorteilhaft auf die biomechanischen Resultate auswirken.
Methode: An 24 fresh-frozen Cadaver-Unterschenkeln und 15 Kunstknochen wurden drei unterschiedlich verriegelte retrograde Marknägel zur TTKA implantiert: statisch verriegelter Biomet-Nagel, komprimiert-winkelstabil verriegelter und rein winkelstabil verriegelter Stryker-Nagel. Es erfolgten Analysen der initialen Steifigkeit in range of motion (ROM) und des Spiels der Instrumentationen (neutrale Zone, NZ) in den Hauptbewegungsachsen, sowie eine zyklische Testung über 100.000 Zyklen.
Ergebnisse: Der komprimiert-winkelstabil und winkelstabil verriegelte Marknagel erzielte an beiden Knochenmodellen in allen Prüfrichtungen die signifikant höchsten Primärsteifigkeiten, wie auch signifikant kleinere NZ gegenüber der statischen Verriegelung. Beim Vergleich winkelstabil versus komprimiert-winkelstabil ergaben sich lediglich am Kunstknochenmodell in Aussenrotation/Innenrotation signifikante Vorteile für die komprimiert-winkelstabile Variante. Die zyklische Testung ergab höhere Steifigkeiten für den winkelstabil und komprimiert-winkelstabil verriegelten Marknagel an beiden Knochenmodellen. Am Kunstknochenmodell erzielte der komprimiert-winkelstabile Verriegelungsmodus signifikante Vorteile gegenüber der rein winkelstabilen, wobei am Humanknochenmodell kein signifikanter Unterschied zwischen diesen zwei Verriegelungsmodi bestand. Im Verlauf der zyklischen Testung kam es zu 5 Versagensfällen der statisch verriegelten Nägel gegenüber je einem Versagen der winkelstabilen bzw. komprimiert-winkelstabilen Gruppe.
Zusammenfassung: Wir konnten nachweisen, dass unabhängig vom Knochenmodell die winkelstabile oder komprimiert-winkelstabile Verriegelung Vorteile bezüglich Primärsteifigkeit und unter zyklischer Testung gegenüber der rein statischen Verriegelung aufweist. Zukünftige Verbesserungen der Implantate zur TTKA sind speziell im Bereich des Knochen-Implantat-Interfaces am Rückfußbereich und des Auslockerungsverhaltens an dieser Schnittstelle sowie der Gesamtelastizität des Implantates zu erwarten.