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Die Verbundosteosynthese bei pathologischen Frakturen des Humerusschaftes
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Bei pathologischen Frakturen des Humerus können verschiedene Osteosyntheseverfahren eingesetzt werden. Wie effektiv ist hierbei die Verbundosteosynthese?
Methodik: Es erfolgte die retrospektive klinische und radiologische Untersuchung von 53 Patienten, die an unserer Klinik im Zeitraum zwischen 1987 und 2005 aufgrund einer pathologischen Fraktur am Humerus mittels einer Verbundosteosynthese versorgt wurden. Neben klinischen Verlauf wurden klinische Scores und Patientenzufriedenheit erfasst.
Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Operation waren die Patienten im Durchschnitt 57 Jahre alt. Der Nachuntersuchungszeitraum lag bei durchschnittlich 37 Monaten. Bei 9 Patienten war ein Enchondrom Ursache der Fraktur, bei 44 Patienten eine Metastase. Die häufigsten Tumoren waren hierbei Mammcarcinom, Nierenzellcarcinom, Plasmocytom und Bronchialcarcinom. Die operative Technik erfolgte in der Technik der Doppelplattenverbundosteosynthese. 22 der Patienten sind aufgrund ihrer Grunderkrankung verstorben. Das durchschnittliche postoperative Überleben betrug 15 Monate, wobei Bronchialcarcinommetstasen das kürzeste Überleben zeigten. Die noch lebenden Patienten waren mit der Versorgung zufrieden (Constant score 81). Radiologisch zeigt sich eine gute Lage der Metallimplantate und Palacosplombe.
Schlussfolgerung: In Abhängigkeit von der Grundkrankheit und der damit verbundenen Überlebensrate ist die Doppelplattenverbundosteosynthese ein zwar aufwendiges aber erfolgversprechendes Verfahren. Bei zu erwartender kurzer Überlebensrate ist eine Marknagelung als weniger invasives Verfahren zu bevorzugen.