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Rechtfertigt die erreichbare Präzision den erhöhten Zeitaufwand bei der Navigation in der Knieendoprothetik?
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Bei der computergestützten Implantation von Knieendoprothesen ergibt sich nach unseren Erfahrungen ein zeitlicher Mehraufwand von 15- 20 min. Rechtfertigt die verbesserte Präzision den zeitlichen Mehraufwand?
Es handelt sich um eine prospektive Untersuchung zweier Patientenkollektive von je 50 Patienten, einer Gruppe navigiert eingebrachter Prothesen und einer konventionell operierten Vergleichsgruppe. Dabei wurden Endoprothesen des Typs Scorpio der Fa. Stryker und das Navigationsgerät der Fa. Stryker verwendet. Postoperativ wurden an jedem Patienten röntgenologische, computertomographische und klinische Achsvermessungen vorgenommen und mit präoperativen Planungsdaten verglichen. Eine Nachuntersuchung der Patienten erfolgt nach HSS und dem knee society knee score nach Insall. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 12 – 18 Monate.
Nach Etablierung der Navigation und Abschluss der Lernkurve wurde ein erhöhter operativer Zeitaufwand festgestellt. Die navigierten Prothesen zeigten durchweg eine hervorragende Positionierung mit einer Achsabweichung von < 2°.
In den Nachuntersuchungen zeigte sich kein signifikanter Unterschied in beiden Untersuchungsgruppen hinsichtlich der Bewertungen durch die Scores. Bei der Untersuchung der Achsverhältnisse zeigten sich in der Gruppe der navigierten Prothesen deutlich weniger Abweichungen.
Schlussfolgerungen: Die klinischen Ergebnisse lassen zur Zeit keinen wesentlichen Unterschied erkennen. Die deutlich bessere Achswiederherstellung bei navigierten Prothesen lässt jedoch bessere Langzeitergebnisse und höhere Standzeiten vermuten. Der geringfügig höhere Zeitaufwand scheint dadurch durchaus gerechtfertigt zu sein und kann bei zunehmender Erfahrung auf eine geringes Ausmaß reduziert werden. Weitere Langzeituntersuchungen sind erforderlich.