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Funktionelle und ökonomische Folgen von Kalkaneusfrakturen bei BG-Patienten
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Welche funktionellen und ökonomischen Folgen hat die Kalkaneusfraktur beim BG-Patienten
Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden alle BG-Patienten, die bei einem Arbeitsunfall zwischen 1990 und 2005 im Grossraum München eine Kalkaneusfraktur erlitten haben, erfasst. Daten über Alter, Geschlecht, Art des Unfalls, Frakturtyp und Therapie wurden erhoben. Alle Patienten wurden begutachtet und komplettierten sowohl den AOFAS (American Orthopaedic Foot and Ankle Society ankle and hindfoot score) als auch den SF-36 Bogen (Short Form 36).
Ergebnisse: 69 männliche und 16 weibliche Patienten (Durchschnittsalter 46,2 Jahre) mit 93 Kalkaneusfrakturen, 42 rechtsseitig, 35 linksseitig, 8 bilateral, wurden in die Studie aufgenommen. Von 17 extraartikulären Abscherfrakturen, 33 extraartikulären Frakturen und 35 intraartikulären Frakturen wurden 38 operativ und 47 konservativ behandelt. Nach einem durchschnittlichen follow-up von 21 Monaten betrug im gesamten Patientengut der mittlere SF-36 56 Punkte (PF 56, PR 55, BP 50, GH 52, VT 45, SFF 66, ER 63, MH 59). Alle acht SF-36-Kategorien lagen signifikant durchschnittlich 9% unter der 50. Perzentile im Vergleich zu Daten der Normalbevölkerung. Der durchschnittliche AOFAS-Wert aller Frakturen betrug 58 Punkte. Unabhängig von der Behandlung resultierten Abscherfrakturen durchschnittlich in einem AOFAS von 81 und einem SF-36 von 64. Extraartikuläre Frakturen resultierten in einem durchschnittlichen AOFAS von 56 und einem SF-36 von 58 Punkten. Alle intraartikulären Frakturen resultierten durchschnittlich in einem AOFAS von 48 und einem SF-36 von 49 Punkten. Unabhängig vom Frakturtyp führte konservative Therapie zu einem signifikant besseren AOFAS (56 vs. 49) sowie zu einem besseren SF-36 score (59 vs. 56).
Schlussfolgerung: In der Studie konnte gezeigt werden, dass Kalkaneusfrakturen, im Besonderen intraartikuläre, bei BG-Patienten signifikante funktionelle Folgen haben. Konservative Therapiemassnahmen resultierten bei allen Frakturtypen in einem besseren Ergebnis im Vergleich zu operativen.