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Die Stabilisierung der chronischen acromioclaviculären Instabilität nach Weaver-Dunn – Langzeitergebnisse in Bezug auf die Arbeitsfähigkeit in schulterbelastenden Berufen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: In der Literatur ist die Operation nach Weaver - Dunn als Erfolg versprechende Therapieoption bei chronischer Instabilität des AC-Gelenkes beschrieben. Inwieweit hierdurch eine Wiederherstellung der Schulterfunktion mit Belastungsfähigkeit in schulterbelastenden Berufen erzielt werden kann ist fraglich und soll in einer retrospektiven Studie herausgearbeitet werden.
Methodik: In einem Zeitraum von 11 Jahren wurden 23 Patienten mit einer chronischen Instabilität des AC-Gelenkes nach AC-Gelenkverletzung Typ Rockwood 3 - 5 in der Technik nach Weaver-Dunn operativ versorgt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 45,8 Jahre. In 4 Fällen wurde die Methode nach Weaver – Dunn durch eine zusätzliche Fesselung der Clavicula mittels einer PDS Kordel an das Korakoid und in weitern 4 Fällen über in das Korakoid eingebrachte Fadenanker modifiziert. Retrospektiv wurden alle Patienten anhand eines standardisierten Untersuchungsprotokolls unter Verwendung des Constant- und Patte-Score nachuntersucht. Das Nachuntersuchungsintervall betrug durchschnittlich 37 Monate.
Ergebnisse: Bei 22 Patienten konnte eine Stabilisierung der lateralen Clavicula erzielt werden. In einem Fall kam es zu einer sekundären Dislokation mit erneutem Höhertreten der Clavicula. In jeweils einem weiteren Fall kam es zur Ausbildung einer postoperativen Schultersteife beziehungsweise zu einer revisionspflichtigen Wundinfektion. Die postoperative Arbeitsunfähigkeit betrug im Durchschnitt 12 Wochen. Eine Minderung der Erwerbsfähigkeit trat bei 50 % der berufsgenossenschaftlich versicherten Patienten auf. 29 % der berufsgenossenschaftlich versicherten Patienten konnten nicht in den ursprünglich erlernten Beruf zurückkehren.
Schlussfolgerung: Die AC-Gelenkverletzung mit resultierender horizontaler Instabilität der Clavicula stellt eine potentielle Gefährdung der Arbeitsfähigkeit dar. Auch nach Therapie durch eine Stabilisierungsoperation gemäß Weaver - Dunn ist die Rückkehr in einen schulterbelastenden Beruf fraglich.