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Sonographische Labrumdiagnostik nach Schulterluxation: Untersuchungen am humanen Präparat. Technik und Ergebnisse einer klinischen Studie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung wurde bei Patienten mit ventraler Schulterinstabilität und an humanen anatomischen Präparaten der Stellenwert der Ultraschallsdiagnostik zur Diagnostik von Labrumabrissen untersucht.
Methoden
Bei 184 Patienten stellten wir vor der operativen Stabilisierung das ventrale Labrum im transaxillaren Schnitt mit einem 7.5 MHz Linearschallkopf dar. Als Kriterium für einen ventralseitigen Labrumabriß gilt eine echoarme Zone > 1mm zwischen Labrum- und Glenoidreflex. Darüberhinaus führten wir den selben Untersuchungsgang an nach Thiel fixierten humanen Präparaten durch. Mit dem Bankartmesser lösten wir das Labrum komplett vom vorderen-unteren Pfannenrand ab. Zur Abgrenzung des sonographisch darstellbaren Glenoidabschnittes wurden unter arthroskopischer Kontrolle 2mm K-Draht-Stifte am vorderen Glenoidrand zwischen 2 und 5.30Uhr eingeschlagen und im transaxillären Schnitt aufgesucht.
Ergebnisse
An den humanen Präparaten konnte der Reflex von K-Drahtstiften, die zwischen 3 und 5.30 Uhr am vorderen Glenoidrand eingebohrt wurden im transaxillären Schnitt dargestellt werden. Die erzeugten Labrumablösungen waren im transaxillären Sonogramm nachweisbar. Bei der arthroskopisch kontrollierten klinischen Studie erreichten wir eine Sensitivität von 97% und eine Spezifität von 83% bei der Diagnostik von Labrumabrissen.
Schlussfolgerungen
Die anatomischen und klinischen Untersuchungen zeigen dass ventrale Labrumablösungen im transaxillären Ultraschall mit hoher Sensitivität diagnostiziert werden können.