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Neue Strategien beim Meniskusersatz: in vitro Analyse eines tissue engineerten Meniskus Allografs
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Bisherige Methoden der Meniskustransplantation konnten keinen protektiven Effekt auf den hyalinen Gelenkknorpel zeigen. Hauptursachen sind immunologische Reaktionen und biomechanisches Versagen. Mit dem "tissue engineerten Meniskus Allograft" (TEMA) stellen wir ein neues, experimentelles Verfahren zum Meniskusersatz vor.
Methoden
10 kryokonservierte Schafsmenisken wurden zur Zellbefreiung bei 37°C in 0,25% Trypsin- (40ml,20h), Kollagenase- (3mg/40ml,20h) und Proteaselösung (15mg/40ml) prozessiert. Vor und nach der Behandlung erfolgten biochemische (Glykosaminoglykan[GAG]-Gehalt), histologische, immunhistochemische (MHCI/II) und biomechanische Analysen (Kompressionsrate, Steifigkeit). Die Kollagenmenisken wurden mittels Hochdruckverfahren (600MPa) sterilisiert und mit je 2x106 ovinen Fibrochondrozyten besiedelt. Nach in vitro Kultivierung wurden histologische Analysen durchgeführt und die Zellvitalität bestimmt.
Ergebnisse
Der GAG-Gehalt verringerte sich von 2,96 auf 1,14% (p<0,05) nach Trypsinierung. Histologisch fand sich nach Prozessierung ein zellfreies Kollagengerüst. Immunhistochemisch zeigte das native Meniskusgewebe eine spezifische positive Reaktion gegen Synovial- und Endothelzellen. Nach der Behandlung war die Reaktion negativ. Die Kompressionsrate erhöhte sich von 23 auf 29% (p>0,05). Die Steifigkeit erhöhte sich von 20,6 auf 22,6 N/mm. Die transplantierten Zellen konnten histologisch über 4 Wochen mit einer Vitalität von 90% nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen
TEMA stellt ein vitales, nicht-immunogenes und biomechanisch stabiles Konstrukt zur Meniskustransplantion dar. Die Bestätigung der Ergebnisse in vivo ergibt einen neuen Ansatz zum erfolgreichen Meniskusersatz beim Menschen.