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Medialer Bandscheibenprolaps mit diskogenem Kreuzschmerz: Indikation zum primären Bandscheibenersatz?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Mediale Bandscheibenvorfälle der Lendenwirbelsäule führen häufig zu diskogenen Kreuzschmerzen ohne neurologische Defizite. Die Ergebnisse unterschiedlicher Diskektomieverfahren sind bezogen auf das Leitsymptom Rückenschmerz schlecht. Die Ergebnisse der Diskektomie von ventral mit gleichzeitigem totalem Bandscheibenersatz sollten evaluiert werden.
Methoden
In einer prospektiven bizentrischen Studie wurden bei 75 Patienten (42m,33f, Alter: 48J(28-67)) insgesamt 87 Bandscheibenprothesen (Prodisc, Spine Solutions) implantiert. Einschlusskriterien waren therapierefraktäre diskogene Kreuzschmerzen bei gleichzeitig bestehendem medialem Bandscheibenprolaps ohne signifikante neurologische Defizite. Der Zugang erfolgte in minimal-invasiver Technik und beinhaltetet die Entfernung des Bandscheibenvorfalles von ventral
Ergebnisse
Die mittlere Op-Zeit betrug 200 min, der Blutverlust 260 ml incl. mehrsegmentaler Fälle (16 %). Die Nachuntersuchung erfolgte nach durchschnittlich 23 Monaten. Die Schmerzbewertung auf der visuellen Analogskala (VAS) verbesserte sich von 6.7 auf 2.4, der Oswestry Disability Index von 41 % auf 8 %. 63,5 % der Patienten waren mit dem Op-Ergebnis komplett zufrieden, 33,8 % zufrieden. Die Komplikationsrate lag unter 5%. Die Ergebnisse waren im Vergleich zu allen anderen Indikationsgruppen am besten.
Schlussfolgerungen
Der primäre endoprothetische Bandscheibenersatz bei medialen Bandscheibenvorfällen mit dominantem diskogenem Kreuzschmerz führt zu sehr guten klinischen Früh - Ergebnissen nach 2 Jahren bei niedrigen Komplikationsraten. Langzeitergebnisse stehen noch aus.