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Craniocervicale Instabilität mit pathologischer Densfraktur und generalisierter Sepsis nach Botulinum-Toxin-Injektion
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Lokale Botulinum-Toxin-Injektionen werden zur Therapie des Torticollis spasticus durchgeführt.
Ergebnisse
Fallbericht: Bei einer 78jährigen Patientin mit spastischem Schiefhals wurde wiederholt Botulinum-Toxin cervical injiziert. Die stat. Aufnahme erfolgte bei Kniegelenksempyem, praevertebraler Abszedierung sowie klinisch und laborchemisch Zeichen einer beginnenden Sepsis. Es erfolgte die operative Revision mit Anlage einer Spül-Saug-Drainage am Kniegelenk sowie praevertebraler Drainage, hierbei Nachweis von staph. aureus. Bei begleitender atypischer Pneumonie war eine Langzeitbeatmung erforderlich. Bei anhaltenden Schmerzen, Sprach- und Schluckstörungen erfolgte ein CT der HWS, dort Nachweis einer atlanto-axialen Subluxation mit Dislokation der Densspitze. Zur Stabilisierung wurde eine Cervico-occipitale Spondylodese von C0 auf C5 durchgeführt. Postoperativ ist die Patientin von Seiten der HWS schmerzfrei und selbständig am Rollator gehfähig.
Schlussfolgerungen
Aufgrund der schnellen Perfusion von Botulinum-Toxin in das Gewebe kann es bei einer Infektion als mögliche Komplikation der Behandlung zu einer schnellen Ausbreitung des Erregers und zu Entzündungen z. B. von Gelenken bis hin zur Sepsis kommen.