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Winkelstabile Plattenosteosynthesen am proximalen Humerus: das non plus ultra?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Sind die Probleme der Humeruskopfmehrfragmentfrakturen vor allem beim alten Menschen mit Einführung der winkelstabilen Platten gelöst?
Methoden
In einer retrospektiven Studie wurden die Resultate der seit 1998 eingesetzten winkelstabilen proximalen Humerusplatte mit denen alternativer Osteosyntheseverfahren hinsichtlich intra - und postoperativer Komplikationen, sowie der mittelfristigen klinischen und röntgenologischen Ergebnisse (Nachuntersuchung >/= 1 Jahr nach der Operation) verglichen. Es erfolgte eine ambulante Befragung und Nachuntersuchung, in Einzelfällen die Auswertung anhand eines Fragenkatalogs.
Ergebnisse
Vom 1.5.1998 - 31.12.2002 wurden 227 Patienten wegen einer subkapitalen Humerusfraktur stationär behandelt, davon 173 = 76,2% operativ. 106 Osteosynthesen erfolgten mit einer winkelstabilen Humerusplatte ( Großfragment - 'Königseeplatte', seit 2001 auch mittels Kleinfragment - Platte, bzw. der Kleinfragment - Humerusplatte Firma Matthys). Alternativ wurden anfänglich noch nicht winkelstabile Platten, minimalinvasive Verfahren oder Prothesen verwendet. Bei den winkelstabilen Platten fanden sich weniger sekundäre Dislokationen (3,9 zu 21,9%) als bei den anderen Osteosyntheseverfahren, während sich Infektionen (3,9 zu 3,1%) und Kopfnekrosen ( 2,0 zu 3,1%) nicht unterschieden. Auch im Neer - Score zeigten sich mit 71,8 zu 67,6% Punkten bzw. 73,6 zu 69,3% bezogen auf die gesunde Gegenseite keine nennenswerte Unterschiede. Bei Berücksichtigung nur der 3 - Fragmentfrakturen ergaben sich allerdings mit 81 zu 68 Punkten bzw. 84 zu 69% der Gegenseite bessere Ergebnisse bei den winkelstabilen Platten. Auf mögliche Komplikationen bei nicht exakter Anwendung wird an Beispielen eingegangen.
Schlussfolgerungen
Winkelstabile Platten bieten am proximalen Humerus besonders beim osteoporotischen Knochen ein geringers Risiko für eine sekundäre Dislokation der Fragmente oder eine Platten -/ Schraubenlockerung. Die Komplikationsrate ist bei exakter Anwendung aber nicht höher als bei anderen Osteosyntheseverfahren. Für die 4 - Fragmentfrakturen ist diese Methode nur bedingt geeignet.