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Die arbeitsplatzspezifische Rehabilitation (ASR): ein neues Rehabilitationsverfahren
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
In der gesetzlichen Unfallversicherung ist die medizinische Rehabilitation in der Regel getrennt von der beruflichen Rehabilitation. Die Arbeits- und Belastungserprobung erfolgt am Ende der Heilbehandlung mit einer relativ hohen Abbrecherquote. Qualitätsstandards fehlen. Ist die ASR eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Rehabilitationskonzepten?
Methoden
Die ASR gliedert sich in sechs standardisierte Schritte:
1. Analyse der medizinischen Daten und Befunde, der arbeitsspezifischen Belastung angegeben vom Patienten, Berufshelfer und Arbeitgeber und Definition des Rehabilitationsziels.
2. ASR - Eingangstest. In einem Assessment-Verfahren werden aus 45 Testen die arbeitsspezifischen Testmodule ausgewählt und der Patient getestet (z.B. Calopet, GK100, EMG, Digimax, Isokinetik, Mobitest, Fastex, Genius, hp cosmos), ausgewertet und ASR-Fähigkeit gegebenenfalls festgestellt und ein REHA-Konzept aufgestellt.
3. Die Rehabilitation erfolgt in Modulen unterschiedlicher Art und Schwierigkeit: z.B. Gehen auf unterschiedlichem Untergrund, Hebetechniken, Ziehen - Schieben - Tragen von Lasten, Arbeiten auf Leitern, Dach, Bohren, Sägen, Hämmern, Arbeiten in Zwangshaltungen und über Kopf und Rotationsbelastungen im Sitzen. Zusätzlich Physiotherapie.
4. Nach 15-20 ASR-Einheiten Zwischentest mit unfallchirurgischer Untersuchung.
5. ASR-Abschlusstest, unfallchirurgische Abschlussuntersuchung,Berufshelfergespräch.
6. Über D-Arzt Rückführung in Arbeit, Abbruch ASR oder berufliche Umorientierung.
Ergebnisse
Von Juli 2001 bis Juli 2003 wurden 157 Patienten in der ASR rehabilitiert. 146 Patienten wurden von 18 Berufsgenossenschaften und 11 Patienten vom D-Arzt in die ASR zugewiesen. Die Patienten waren im Mittel zuvor 284 Tage arbeitsunfähig und hatten meist mehrere Rehabilitationsverfahren durchgeführt und eine gescheiterte Arbeitsbelastung hinter sich. 118 Patienten wurden mit im Mittel 28 Rehabilitationstagen in den alten Beruf zurückgeführt. In über 90% der Patienten verbesserte sich die Maximalkraft, Kraftausdauer und Herzkreislaufbelastungsfähigkeit. Die ASR-Kosten betrugen im Mittel Euro 2350,-- pro Patient.
Schlussfolgerungen
Die ASR hat eine große Akzeptanz bei den Patienten und zunehmend bei den Unfallversicherungsträgern. Mit einzelnen Berufsgenossenschaften werden regionale Netzwerke aufgebaut. Bei 17 Patienten bezifferte eine BG die Einsparung auf ca. € 300.000. Die ASR könnte eine sinnvolle Ergänzung der medizinischen und beruflichen Rehabilitation darstellen und kosteneffektiv sein.