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Psychosoziale Rehabilitation und Lebensqualität handerhaltender gegenüber ablativer Chirurgie von primären Knochentumoren
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Es soll überprüft werden, in wieweit der Verlust der Hand und des Armes in Folge der operativeen Behandlung eines primär malignen Knochentumors (Osteosarkom, Ewingsarkom) im Jugendlichenalter die Lebensqualität und die psychosoziale Situation im Langzeitverlauf beeinflußt.
Methoden
Es wurde in einer internationalen Studie (D,GB,NL) prospektiv die Lebensituation, die Lebensqualität und das funktionelle Ergebnis mit geschlossenen Fragen und international bekannten Meßinstrumenten (Toronto Extremity Salvage Score, SF-36, Rosenberg self-esteem, Body Image, Sexual Function) bei 99 Patienten untersucht. 80 Patienten waren handerhaltend operiert und 19 Patienten waren amputiert worden. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 11,1 Jahre (SD 3,5 Jahre).
Ergebnisse
Der die Funktion bewertende TESS-Score zeigte signifikant bessere Ergebnisse bei den handerhaltend operierten Patienten. Alle übrigen Parameter und Scores, die die Lebensqualität und Lebenssituation beurteilten, zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen bis auf zwei Teilaspekte: Die Amputierten fühlten sich vitaler und die erhaltend Operierten hatten weniger Schmerzen.
Schlussfolgerungen
Der Erhalt der Hand sollte nicht durch eine inadäquate Tumorresektion mit dem Risiko eines Lokalrezidives, ohne ernsthafte Überlebenschance erkauft werden, da sich keine Hinweise finden, daß eine aus onkologischen Gründen erfolgte Amputation im Bereich der oberen Extremitäten langfristig zu psychologischen Belastungen und einer schlechten Lebensqualität führen.