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Ist eine radiomorphologische Differenzierung zwischen Enchondrom und Chondrosarkom Grad I möglich?
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Enchondrome der langen Röhrenknochen bereiten erhebliche diagnostische Schwierigkeiten in der Abgrenzung zum Chondrosarkom Grad I. Gibt es radiomorphologische Kriterien, die eine Unterscheidung zulassen?
Methoden
In der retrospektiven Studie wurden 32 histologisch gesicherte Knorpeltumoren der langen Röhrenknochen (16 Enchondrome, 16 Chondrosarkome) hinsichtlich ihres röntgenologischen, kernspintomographischen und szintigraphischen Erscheinungsbildes charakterisiert.
Ergebnisse
Nativradiologisch beträgt die Fläche des Enchondroms maximal 15 cm2, es ist meist popcornartig verkalkt und hat eine scharfe Begrenzung. Der Tumor liegt oft metaphysär und hat keinen oder nur gering raumfordernden Effekt. Im MRT ist eine lobulierte Läsion mit scharfer Begrenzung, hohem Signal im T2-Bild, stets ohne Marködem, nachweisbar. Szintigraphisch findet sich eine geringe Mehranreicherung in der Mineralisationsphase. Das Chondrosarkom hat häufig eine Flächenausdehnung von mehr als 20 cm2, es zeigt eine popcornartige Struktur und in der Regel einen deutlich raumfordernden Effekt. Kernspintomographisch ist eine scharf begrenzte, Kontrastmittel aufnehmende Läsion nachzuweisen, die in der Szintigraphie eine moderate Mehranreicherung in der Mineralisations- häufig auch in der Frühphase zeigt.
Schlussfolgerungen
Therapieentscheidend ist die Abgrenzung eines maligen von einem benignen Knorpelumor. Radiomorphologisch gibt es Kriterien, welche das Vorliegen eines Chondrosarkoms Grad I differentialdiagnostisch zum Enchondrom wahrscheinlich und damit eine Biopsie notwendig machen.