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Transepiphysäre und metadiaphysäre Doppel-Osteotomie in Kombination mit Epiphyseodese und Kallusdistraktion zur 3-dimensionalen Korrektur der Tibia vara (Blount Disease)
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Die Blount Disease ist charakterisiert durch eine Wachstumsstörung des medialen Anteils der proximalen Tibiaepiphyse, und -metaphyse. Es resultiert eine komplexe 3-dimensionale Deformität mit Absinken des medialen Tibiaplateaus und primärem Genu varum et recurvatum, knöcherner Defektinstabilität, sekundärer metadiaphysärer Varus-Innenrotations-Deformität der Tibia mit Längendefizit und sekundärer asymmetrischer Anpassung der Femurkondylen und Femurachse.
Die bisherigen Operationsmethoden korrigierten jeweils Einzelkomponenten der Deformität, unvollständige Korrektur und hohe Rezidivrate resultierten zwangsläufig. Wir stellen die transepiphysäre und metadiaphysäre Doppel-Osteotomie in Kombination mit Epiphyseodese und Kallusdistraktion als komplexe Rekonstruktionsmethode der early-onset und juvenilen late-onset Fälle vor. Das bevorzugte Operationsalter liegt zwischen 12 und 15, definitiv vor Epiphysenschluß. Als Fixateur externe wurde das unilaterale LRS System von Orthofix mit T-Backe und gradueller Schwenkbacke verwendet.
Es konnten bisher 5 Fälle erfolgreich operiert werden, 3 Fälle sind abgeschlossen, vollständig dokumentiert, der Nachuntersuchungszeitraum liegt zwischen ½ und 4 Jahren. Die Konsolidierung der Osteotomien war zeitgerecht, die Kallusdistraktion komplikationslos, vaskuläre oder nervale Komplikationen, oder tiefe Infekte waren in keinem der Fälle zu beobachten. In allen Fällen konnte eine regelrechte Achs-, Rotations- und Längenkorrektur, sowie die Kniestabilität bei unverändert freier Beweglichkeit erreicht werden.