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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Komplikativer postoperativer Verlauf eines Pancoast-Tumors unter Antikoagulation mit Acetylsalicylsäure und Clopidogrel

Meeting Abstract

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  • Maximilian Anheier - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Endokrine Chirurgie, Düsseldorf
  • Karl-Heinz Schultheis - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Endokrine Chirurgie, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO 1.14

doi: 10.3205/12dgt66, urn:nbn:de:0183-12dgt662

Veröffentlicht: 17. September 2012

© 2012 Anheier et al.
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Gliederung

Text

Thoraxchirurgische Eingriffe bedürfen eines speziellen perioperativen Managements. Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz, COPD sowie eine neoadjuvante Chemotherapie erhöhen die postoperative Morbiditätsrate. Eine oft diskutierte Frage ist das Procedere der Antikoagulation, speziell bei Herzerkrankungen. Das perioperative Risiko unter einer Therapie mit Acetylsalicylsäure ist akzeptabel und gängiger Standard. Neuere Arbeiten empfehlen unmittelbar postoperativ sogar die duale Therapie mit Acetylsalicylsäure und Clopidogrel.

Ein Patient unserer Klinik wurde an einem Pancoast Tumor operiert. Es erfolgte eine Oberlappenresektion mit eb-bloc Resektion der 2.–4. Rippe sowie eine systematische Lymphadenektomie. Eine präoperativ durchgeführte Therapie mit Acetylsalicylsäure (bei Z. n. ACVB-Operation 2011) wurde perioperativ und postoperativ pausiert, dafür erhielt der Patient gewichtsadaptiert niedermolekulares Heparin. Am 14. postoperativen Tag kam es zu einer Nachblutung unklarer Ursache im Bereich der Thoraxwand, welche revidiert wurde. Der Patient erhielt weiterhin niedermolekulares Heparin. Am 25. postoperativen Tag erlitt der Patient einen Myokardinfarkt in folge dessen eine duale Antikoagulation mit Acetylsalicylsäure und Clopidogrel begonnen wurde. Daraufhin kam es am folgenden Tag zu einem Hämatothorax sowie einer eingebluteten, perforierten Cholezystitis mit Ausbildung eines akuten Abdomens, so dass der Patient operativ revidiert werden musste. Es erfolgte die Re-Thorakotomie sowie anschließend die laparoskopische Cholezystektomie mit intraoperativer Konversion zur Blutstillung bei diffuser Blutungsneigung. Die duale Antikoagulation wurde erneut pausiert. Der Patient erholte sich anschließend und konnte in eine Anschlussheilbehandlung verlegt werden.

Die duale Antikoagulation bleibt weiter ein kontrovers diskutierter Parameter des perioperativen Managements. Der hier präsentierte Fall zeigt, dass unter der dualen Antikoagulation schwerwiegende Komplikationen auftreten können.