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Anatomische Lungenresektion für achtzigjährige und ältere Patienten – Vergleich Thorakotomie versus minimal-invasiver Zugang
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Veröffentlicht: | 17. September 2012 |
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Zielsetzung: Die steigende Lebenserwartung führt zu vermehrter Detektion von Bronchuskarzinomen bei Patienten über 80 Jahren. Diese Studie soll überprüfen, ob der Einsatz einer minimal-invasiven Technik (Video-assistierte Thorakoskopie – VATS) einen perioperativen Vorteil für die chirurgische Therapie dieser Patienten bringt.
Methode: Die perioperativen Daten der VATS-Gruppe wurden prospektiv gesammelt und mit retrospektiven Daten der Thorakotomie-Gruppe verglichen. Insgesamt konnten im Zeitraum 2002–2012 37 Patienten eingeschlossen werden; 20 Patienten wurden konventionell und 17 minimal-invasiv operiert. Die Freigabe zur Operation erfolgte mittels Spiro- (Ergo-)metrie und internistischer Abklärung.
Ergebnis: Das mediane Alter lag sowohl in der Thorakotomiegruppe als auch der VATS-Gruppe bei 81 Jahren (n.s.). Die Comorbiditäten der beiden Gruppen waren vergleichbar. Die Thoraxdrainagen wurden in der VATS-Gruppe im Median nach 5 Tage, in der Thorakotomiegruppe nach 6,5 Tage entfernt. Nach minimal-invasivem Zugang zeigten sich signifikant weniger perioperative Komplikationen (11,3% vs. 45%, p=0,0365). In keiner der beiden Gruppen verstarb ein Patient perioperativ. Die Krankenhausaufenthaltsdauer wurde durch die minimal-invasive Technik signifikant von 13 auf 10 Tage reduziert (p=0,0012).
Schlussfolgerung: Für lungenfunktionell operable Patienten ohne internistische Kontraindikation kann eine Lungenresektion ohne wesentlich erhöhte Morbidität oder Mortalität durchgeführt werden. Die minimal-invasive Technik reduziert dabei signifikant die perioperative Morbidität und die stationäre Aufenthaltsdauer.