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Verlaufsbefunde in der Sonographie intraartikulärer Steroidinjektion bei Gonarthritis im Rahmen einer juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA)
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Veröffentlicht: | 4. September 2017 |
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Einleitung: Die Leitlinien zur primären Therapie einer floriden Gonaarthritis bei der Juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) sehen eine intraartikuläre Steroidapplikation vor. Zum zeitlichen Verlauf der anti-inflammatorischen Wirkung nach intraartikulärer Steroidinjektion (IAST) existieren bislang praktisch keine Daten.
Ziel dieser Studie ist die longitudinale Dokumentation sonographischer Veränderungen bei der Gonarthritis bezüglich Gelenkerguss, Synovialisdicke und Perfusion.
Methoden: Eingeschlossen wurden Patienten (Alter 2 bis 18 Jahre) mit einer Gonarthritis bei oligoartikulärer JIA. Vor der geplanten IAST wurden klinische Daten erhoben. Sonographische Parameter (B-Mode: Ergussmenge, Synovialisdicke, CFM: Perfusion) wurden in den Standardschnittuntersuchungen nach DEGUM und OMERACT vor Therapie (T0), innerhalb 24 Stunden (T1) 48 Stunden (T2) und am Tag 7 (T3) bestimmt.
Als Kontrolle galt jeweils das gesunde Knie. Die Befundung erfolgte durch zwei erfahrene Untersucher unabhängig voneinander.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 20 Patienten eingeschlossen, von welchen 19 auswertbar waren (16 Mädchen (84%), 3 Knaben, Ø Alter 9,1 Jahre).
Der Mittelwert der Synovialisdicke gemessen im Recessus suprapatellaris an einem definierten Punkt veränderte sich ausgehend vom Mittelwert 2,93 mm auf 1,14 mm innerhalb der Beobachtung. Dies korrelierte mit der P-VAS (Physician Visual Analog Skala) (siehe Abb.1, r= 0,989). Auch die funktionelle Verbesserung des Streckdefizites verhielt sich linear.
Die semiquantitative Beurteilung der Ergussmenge (nach OMERACT 7) erbrachte einen Rückgang von n= 14 (73,7%) in Grad 2 und 3 bei T0 auf n= 3 (15,8%) bei T2 . Die Beurteilung der Perfusion zeigte, dass primär bei 84% der kindlichen Gonarthritiden keine wesentlich gesteigerte Perfusion darstellbar ist (Grad 0 oder 1). Bereits innerhalb von 24 Stunden zeigten 100% der Kohorte keine oder nur noch in Grad 1 gesteigerte Perfusion.
Schlussfolgerung: Die Sonographie ermöglicht eine longitudinale Beobachtung therapeutischer Effekte einer IAST. Diese treten offenbar vor allem in den ersten Tagen nach Injektion ein. Inwieweit dies für die Nachbehandlung Konsequenzen hat sollte in prospektiven Studien an einer größeren Anzahl von JIA-Patienten untersucht werden.