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Verlaufsbeobachtung von Gichttophi mittels Dual Energy CT bei Patienten mit chronischer Gicht unter harnsäuresenkender Medikation
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Einleitung: Mittels Dual Energy CT lassen sich Gichtkristallablagerungen hinsichtlich Größe und Quantität verlässlich bestimmen. Longitudinale Verlaufsbeobachtungen sind derzeit, bis auf eine kleine Studie unter Pegloticase, nicht vorhanden.
In unserer Untersuchung geht es um die Feststellung der Effektivität unterschiedlicher harnäuresenkender Therapien im Verlauf.
Methoden: Bei 94 Patienten wurden Dual Energy CT Aufnahmen zu baseline und im Verlauf durchgeführt, die entweder Allopurinol, Feboxostat, Benzbromaron, Pegloticase oder Änderung des Lebensstils erhalten hatten. Hierzu wurden die Füße bds. mittels Syngo DE Gicht Software (Siemens) analysiert. Artefakte wurden manuell ausgeschlossen bzw. herausgerechnet. Änderungen des Tophus Volumens wurde sowohl deskriptiv (Tophus Volumen zu baseline und im follow up) wie auch mittels inferentieller Datenanalyse (Wilcxon-Vorzeichen Rang Test) berechnet. Zum Zeitpunkt der Bildgebung wurden demographische Daten, Medikation, Blutwerte (C-reaktives Protein, Kreatinin, Serumharnsäure) erhoben.
Ergebnisse: Es wurden 94 Patienten (75 Männer und 19 Frauen) wurden analysiert. Mittlere Krankheitsdauer bis zur ersten Dual Energy CT Untersuchung lag bei 3.3 und das mittlere Intervall zur Verlaufsbildgebung lag bei 1.5 Jahre. Der durchschnittliche Harnsäurewert lag zu baseline bei 7.3 ± 2.5 mg/dl und im Verlauf bei 5.9 ± 2.8 ±. Das Tophusvolumen zu baseline zeigte sich im Verlauf um 77% unter Allopurinol, (p<0,001, r=0.5), 35% unter Febuxostat (p=0,001, r=0.51) und 90% unter Pegloticase (p=0,005, r=0.58) reduziert. Lediglich 2 Patienten wurden mittels Benzbromaron therapiert und zeigten einen numerischen Rückgang der Gichttophi vergleichbar mit dem von Allopurinol (ca. 75%). Lebensstiländerung zeigte einen moderaten, aber signifikanten, Rückgang von ca. 31% (p=0,007, r=0,4).
Schlussfolgerung: Dauerhafte harnsäuresenkende Therapie führt zu einer signifikanten Reduktion der Gichttophi bei Patienten mit chronischer Gicht. Die Reduktion der Gichttophi ist abhängig vom initialen Tophus Volumen.