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Analyse diskrepanter Befunde zwischen FDG-PET und CT/MRT Aufnahmen bei Großgefäßvaskulitiden
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Veröffentlicht: | 29. August 2016 |
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Einleitung: Die Takayasu-Arteriitis und Riesenzellarteriitis als Formen der Großgefäßvaskulitis sind in Ihrer Klinik und Diagnosestellung nicht immer eindeutig und auch für gestandene Rheumatologen eine Herausforderung. Ein essentieller Baustein neben einer guten Anamnese und ausgelenkten Laborparametern ist eine gezielte Bildgebung. Trotz subjektiv hoher Prätest-Wahrscheinlichkeit können FKDS, CT und MRT häufig nicht die entzündliche Aktivität anzeigen. Schließlich kann dann eine FDG-PET den Nachweis einer entzündlichen Aktivität erbringen.
Methoden: Im Zeitraum von November 2003 bis September 2015 wurden von unserem Zentrum 26 Ganzkörper-PET-CTs/-MRTs mit der Fragestellung einer Vaskulitis durchgeführt. Es erfolgte eine qualitative Analyse der Befunde. Diese wurden mit den erhobenen bildgebenden Verfahren (CT und/oder MRT) verglichen. Von besonderem Interesse war dabei die Diskrepanz zwischen den PET-Befunden und anderen bildgebenden Modalitäten.
Es wurden 8 Patienten mit einer Takayasu-Arteriitis und 17 mit Riesenzellarteriitis eingeschlossen. Ein PET-Befund ergab das Bild einer Polymyalgia rheumatica und wurde nicht in die Auswertung aufgefunden.
Ergebnisse: Es ergaben sich insgesamt 19 positive PET-Befunde, wovon 14 (73,68%) kein entsprechendes Korrelat in der CT oder MRT zeigten. Bei den PET-negativen Befunden (6) ergab sich nur einmal (16,7%) ein positiver Befund einer entzündlichen Aktivität in CT und MRT. Somit zeigen mehr als die Hälfte (60%) der 25 Untersuchungen diskrepante Befunde zwischen den bildgebenden Methoden. Wenn lediglich die negativen CT und MRT-Befunde betrachtet werden (19), so konnte in 76 % der Fälle ein Nachweis einer Aktivität in der nuklearmedizinischen Untersuchung passend zur Klinik festgestellt werden. In 20% der 25 Untersuchungen war in beiden Modalitäten ein positiver Befund zu finden. Dabei standen fast alle Patienten unter einer gerade noch vertretbaren niedrigen Immunsuppression.
Schlussfolgerung: Die PET-Untersuchung war nicht nur eine ergänzende, sondern in fast ¾ der untersuchten Fälle die wesentliche bildgebende diagnostische Methode zur Darstellung der entzündlichen Aktivität. Die mit den Untersuchungen gestellte Behandlungsindikation führte bei erfolgreichem Ansprechen der Therapie zur Reduktion der initial deutlich ausgelenkten Entzündungsparameter.
Diese Analyse unterstreicht damit die Wertigkeit der PET-Untersuchung bei fehlendem Nachweis von Entzündung in CT und/oder MRT bei Großgefäßvaskulitiden.