Artikel
Beeinflussung der Parodontitis (PD) bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) durch MTX und Etanercept. Eine Pilotstudie über 48 Wochen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 1. September 2015 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Rheumatoide Arthritis (RA) und Parodontitis (PD) sind zwei der häufigsten chronisch entzündlichen Erkrankungen. Es bestehen epidemiologische und immunpathogenetische Gemeinsamkeiten zwischen beiden Krankheiten. Bisherige Daten geben Hinweise auf ein besseres Therapieansprechen bei Patienten mit RA durch eine Behandlung einer bestehenden PD. Der Einfluss einer Therapie mit DMARD`s oder TNF-α- inhibierenden Medikamenten auf die PD wird aktuell noch kontrovers diskutiert.
Methoden: 8 Patienten mit RA und nachgewiesener PD, welche eine MTX-Therapie erhalten sollten, sowie 13 Patienten mit RA und nachgewiesener PD, welche Etanercept 50 mg wöchentlich zusätzlich zu einer bestehenden MTX Therapie erhalten sollten, wurden eingeschlossen. Alle Patienten waren Rheumafaktor und ACPA positiv.
Vor Beginn der jeweiligen Therapie sowie nach 24 und 48 Wochen erfolgte eine zahnärztliche Untersuchung. Hierbei wurde an sämtlichen Zähnen an jeweils 6 Stellen pro Zahn das Plaquevorkommen, das Blutungsvorkommen bei Sondenberührung sowie der Attachementverlust dokumentiert. Abstriche zur molekulargenetischen Bestimmung der Keimzahl von 11 PD-pathogenen Bakterienstämmen erfolgten in Woche 0, 24 und 48. Keiner der Patienten erhielt eine spezifische Parodontitistherapie.
Rheumatologische Untersuchungen beinhalteten die Bestimmung von DAS 28, SDAI, BSG, CRP, FFbH und HAQ, in Woche 0, 16, 24, 32 und 48.
Ergebnisse: 8/8 MTX-Patienten und 11/13 MTX + Etanercept -Patienten beendeten die Studie.
In beiden Gruppen wurde eine signifikante Reduktion von DAS 28, Entzündungsparametern und der Morgensteifigkeit nachgewiesen. Die mittlere MTX-Dosis lag in beiden Gruppen bei 15 mg wöchentlich, die mittlere Prednisolondosis bei täglich 7,5 mg.
Die Keimzahl in den Zahntaschen, das Plaquevorkommen sowie der Attachementverlust erbrachte in beiden Gruppen keine signifikante Veränderung im Krankheitsverlauf. Das mittlere Blutungsvorkommen bei Berührung zeigte eine Zunahme um 19,2% in der MTX-Gruppe und um 14,7% in der MTX + Etanercept-Gruppe (p=0,0057).
Schlussfolgerung: Die Zunahme des Blutungsvorkommens wird als Ausdruck einer gingivalen Entzündung interpretiert. Regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen sowie Maßnahmen der Zahnhygiene bei Patienten mit RA sind angeraten.