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Periartikuläre Knochenveränderungen bei Patienten mit kutaner Psoriasis ohne assoziierte Psoriasis-Arthritis
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Veröffentlicht: | 12. September 2014 |
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Einleitung: Die Hautmanifestation bei der Psoriasis geht dem Beginn der Psoriasis Arthritis (PsA) in ungefähr 60% der Fälle voraus [1]. Erosive Veränderungen und neue Knochenformationen sind typische Kennzeichen des PsA-Krankheitsspektrums.Das Ziel der Studie war die Feststellung, ob Patienten mit einer kutanen Psoriasis (PSO), ohne gegenwärtige/vorgeschichtliche klinische Synovitis bei negativen CASPAR-Kriterien zu irgendeinem Zeitpunkt, frühe Veränderungen des periatrikulären Knochens, die charakteristisch für eine PsA sind, zeigen.
Methoden: PSO-Patienten und Gesunde (GS) (Kontrollen) wurden mittels hochauflösender peripherer quantitativer Computertomographie (HR-pQCT) der dominanten Hand untersucht. Die Auswertung fokussierte sich auf folgende Region (ROI): Metakarpaler Kopf und phalangeale Basis des MCP-Gelenks zwei und drei (Figure 1A [Abb. 1]). Erosionen wurden in Frequenz und Volumen (mm3), Osteophyten (Figure 1B [Abb. 1]) in Frequenz und maximaler Höhe (mm) bestimmt [2], [3].Die Studie wurde nach Zustimmung der lokalen Ethikkommission und des Bundesamtes für Strahlenschutz nach Unterschrift der Einverständniserklärung durchgeführt.
Ergebnisse: Es wurden Aufnahmen von 55 PSO-Patienten (durchschnittliches Alter 49.5±11.5 Jahre, 36.4% Frauen) und 47 Gesunden (durchschnittliches Alter 45.8±13.0 Jahre, 48.9% Frauen) analysiert. Durchschnittliche Alters- und Geschlechtsverteilung waren vergleichbar. PSO-Patienten hatten eine durchschnittliche Krankheitsdauer von 15.2±15.4 Jahren und einen durchschnittlichen PASI-Wert von 6.2±8.0. Der meist vertretene Subtyp war Psoriasis vulgaris (73%), wobei Nagelpsoriasis bei 51% und eine Kopfbeteiligung bei 29% feststellbar war. Im HR-pQCT konnten in der PSO-Gruppe 27 Erosionen und in der GS-Gruppe 18 festgestellt werden. In beiden Gruppen war das am stärksten betroffene Kompartiment der metakarpale Kopf zwei. Keine Unterschiede wurden bei dem Erosionsvolumen gefunden. In der PSO-Gruppe wurden 306 Osteophyten und 138 in der GS-Gruppe festgestellt, die am stärksten betroffene Seite war bei beiden Gruppen der metakarpale Kopf zwei. In jeder ROI zeigten PSO-Patienten verglichen zur GS-Gruppe interessanterweise größere Osteophyten (metakarpaler Kopf zwei: durchschnittliche Größe 1.7±0.8 vs. 1.2±0.5 mm, t (77.9) =3.53, p=0.001; metakarpaler Kopf drei: 1.2±0.6 vs. 0.8±0.3 mm, U=280.0, Z= -3.256, p=0.001; phalangeale Basis zwei: 1.3±0.7 mm vs. 0.7±0.3 mm (t (52.1)=4.23, p<0.001); phalangeale Basis drei: 1.2±0.7 mm vs. 0.8±0.2 (t (43.7) =3.20, p=0.003).
Schlussfolgerung: Die HR-pQCT Analyse der Knochenmikrostruktur zeigt, dass bei PSO-Patienten ohne Vorgeschichte einer Arthritis, mehr Osteophyten als bei vergleichbar Gesunden zu finden sind. Die neue periartikuläre Knochenformation könnte somit ein früher Ausdruck eines veränderten Knochenumbaus, der einem PsA-Beginn vorausgeht, darstellen.
Literatur
- 1.
- McGonagle D, Ash Z, Dickie L, McDermott M, Aydin SZ. The early phase of psoriatic arthritis. Ann Rheum Dis. 2011 Mar;70 Suppl 1:i71-6. DOI: 10.1136/ard.2010.144097
- 2.
- Albrecht A, Finzel S, Englbrecht M, Rech J, Hueber A, Schlechtweg P, Uder M, Schett G. The structural basis of MRI bone erosions: an assessment by microCT. Ann Rheum Dis. 2013 Aug;72(8):1351-7. DOI: 10.1136/annrheumdis-2012-201982
- 3.
- Finzel S, Kraus S, Schmidt S, Hueber A, Rech J, Engelke K, Englbrecht M, Schett G. Bone anabolic changes progress in psoriatic arthritis patients despite treatment with methotrexate or tumour necrosis factor inhibitors. Ann Rheum Dis. 2013 Jul;72(7):1176-81. DOI: 10.1136/annrheumdis-2012-201580