gms | German Medical Science

50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Inflammatorischer fibroblastischer Tumor im Canalis infraorbitalis

Meeting Abstract

  • A. Apedjinou - Hannover
  • H.H. Kreipe - Hannover
  • J.K. Krauss - Hannover
  • M. Nakamura - Hannover

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw02

doi: 10.3205/12dgpw02, urn:nbn:de:0183-12dgpw023

Veröffentlicht: 4. Dezember 2012

© 2012 Apedjinou et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Einleitung: Inflammatorische Pseudotumore sind seltene Läsionen, die fast überall im Körper auftreten können. Sie können erosiv und destruierend wachsen, besonders wenn sie in der Schädelbasis vorkommen. Die Ursache dieser Art von Tumoren ist unbekannt. Wir berichten über den Fall einer 67-jährigen Frau mit einem kegelförmigen Wachstum eines inflammatorischen Pseudotumors im canalis infraorbitalis.

Methoden: Prä- und postoperativ erfolgte eine kranielle MRT. Der Tumor wurde über einen transmaxillären Zugang komplett entfernt, und das Tumorgewebe histologisch und immunhistochemisch aufgearbeitet.

Ergebnisse: Die MRT-Untersuchung zeigte eine homogene Kontrastmittelaufnahme im rechten Canalis infraorbitalis. Intraoperativ war der Tumor gut verkapselt. Der Canalis infraorbitalis war erweitert, der darin liegende Nerv verdrängt. Histologisch war der Tumor gut verkapselt, vaskularisiert mit follikulärer Anordnung, perivaskulärer Infiltration und Keimzentrenbildung mit gemischtem polyklonal lymphoiden und lymphoplasmazelle mit T-Lymphozyten-Prädominanz.

Immohistochemisch wurden positive CD3, CD20, CD138-Plasmazellen, Kappa, Lambda, BC12 und MIB 1-Marker festgestellt. Das histologische bild entsprach einem inflammatorischen Pseudotumor.

Postoperativ hat die Patientin eine Hypästhesie der rechten Infraorbitalregion. Die MRT-Verlaufskontrollen nach 3 und 6 Monaten und 1 Jahr zeigten kein Rezidiv.

Schlussfolgerung: Inflammatorische Peudotumoren können zwar grundsätzlich mit Kortison behandelt werden, jedoch ist mit einer hohen Rezidiv-Rate bei Absetzen der Kortisontherapie zu rechnen. Bei chirurgisch gut zugänglichen Läsionen ist daher alternativ eine operative Resektion des Pseudotumors zu erwägen.