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Ein neuer Weg in der Osteosynthese? Die adhäsive Fixierung von Miniplatten als Alternative zur Osteosyntheseschraube
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Veröffentlicht: | 7. Dezember 2011 |
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Einleitung: Für die Fixierung von Osteosyntheseplatten mit Schrauben stellt die punktuelle Fixation der Osteosyntheseplatten am Knochen über die vorhandenen Lochareale/Schraublöcher mittels PMMA-Zement eine Alternative dar, die besonders für dünne Knochenareale im Mittelgesicht vielversprechend zu sein scheint. Die Anbindung eines PMMA-Knochenzementes an den kortikalen Knochen wird durch die Konditionierung mit einem amphiphilen Haftvermittler ermöglicht.
Material und Methoden: Die Osteosyntheseplatten wurden am Knochen durch den punktuellen Auftrag des dualhärtenden PMMA-Zementes über die vorhandenen Lochareale der Platten mit anschließender UV-Lichthärtung des Zementes fixiert. Es folgte die Konditionierung von bovinen Knochenproben aus dem Deckknochen der Diaphyse mit dem Knochenhaftvermittler. Anschließend wurden die gefertigten Proben in 0,9%iger NaCl-Lösung bei 37°C gelagert um daraufhin jeweils nach einem Tag und nach Lagerung bis zu 8 Wochen auf ihre Haftfestigkeit getestet zu werden. Die Haftfestigkeit von Zugproben ohne applizierten Knochenhaftvermittler wurde als Referenz ermittelt.
Ergebnisse: Folgende Resultate sind nach einem Tag Lagerung der Proben zu verzeichnen (Anzahl der gemessenen Proben pro Interval l ≥ 5): Primärstabilität von 8,1 ± 4,1 MPa, nach zwei Wochen von 5,0 ± 1,5 MPa, nach sechs Wochen von 7,5 ± 5 MPa und nach acht Wochen von 7,2 ± 1,3 MPa. Für die Referenzprobe, die ohne Verwendung des Knochenhaftvermittlers gefertigt wurde, konnten dagegen nur Haftfestigkeitswerte von ≤0,2 MPa ermittelt werden.
Diskussion: Die in dieser Studie vorgestellten ex-vivo-Haftfestigkeitswerte zur punktuellen adhäsiven Fixation von Osteosynthesematerial am kortikalen Knochen weisen bereits viel versprechende Ergebnisse für die nicht kraftaufnehmenden Pfeiler im Mittelgesichtsbereich auf.