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49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

06.10.-08.10.2011, Ulm

Tissue Expander Implantation, Exzision und Verschiebelappenplastik eines Melanozytennävus der behaarten Kopfhaut im Kleinkindalter

Meeting Abstract

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  • corresponding author Melanie Kapapa - Sektion Kinderchirurgie, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Ulm
  • Gabriele Jergl-Corkin - Sektion Kinderchirurgie, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Ulm
  • Clothilde Leriche - Sektion Kinderchirurgie, Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Ulm

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 49. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Ulm, 06.-08.10.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11dgpw041

doi: 10.3205/11dgpw041, urn:nbn:de:0183-11dgpw0416

Veröffentlicht: 7. Dezember 2011

© 2011 Kapapa et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Die operative Entfernung eines Melanozytennävus stellt im Kindesalter immer eine Herausforderung dar. Dabei hängen das Behandlungsergebnis und die Komplikationsrate sowohl von der Lokalisation und Größe des Ausgangsbefundes und dem Alter des Kindes ab. Die operative Entfernung eines großen Melanozytennävus im Kopfbereich im Kleinkindalter ist selten beschrieben. Wir berichten über einen Fall.

Methodik: Bei dem Kind besteht hoch parieto- occipital links ein ca. 4x3 cm großer haariger Melanozytennävus. Im Alter von 18 Monaten wurde der Nävus exzidiert und eine Verschiebelappenplastik und Z-Plastik zur Defekt-Deckung durchgeführt. Im Verlauf der nächsten 2 Jahre kam es durch das physiologische Schädelwachstum zur Verbreiterung der Narbe und dort zur lokalisierten Alopecia. Es erfolgte die Implantation von 2 Osmoexpander (Tissue expander rectangle 3 auf 30 ml der Firma Osmed) parieto-temporal bds. Die Osmed Tissue Expander bestehen aus Hydrogel in einer perforierten Silikonhülle, durch Absorption von Körperflüssigkeit kann das Volumen um etwa das 10fache gesteigert werden. Unser angestrebtes finales Volumen von ca. 30 ml pro Expander war nach etwa 5 Wochen erreicht. Danach erfolgt die Resektion der Narbe in toto und in gleicher Sitzung der primäre Wundverschluss durch zwei Verschiebelappenplastiken nach ausreichender Expander-Dilatation der Haut parieto-temporal beidseits.

Ergebnisse: Gutes operatives Ergebnis mit primärer Wundheilung. Keine lokalisierte Alopecia mehr.

Schlussfolgerung: Im Kleinkindesalter ist die Entfernung eines großen Melanozytennävus im Kopfbereich wegen des erhöhten Entartungsrisikos indiziert. Der Vorteil des Osmed Tissue Expanders ist der geringe Implantationszugang und die Volumenzunahme durch Absorption von Körperflüssigkeit ohne zusätzliche Injektionen. Dabei hängt das Ergebnis aber sowohl von der betroffenen Körperregion, als auch dem Alter des Kindes und der Compliance der Eltern ab.