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Der Einsatz von Hautexpandern: Eine Risikofaktor-Analyse für das Entstehen von Komplikationen
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Einleitung: Hautexpansion zählt zu den wichtigsten Werkzeugen in der rekonstruktiven Chirurgie. Die Technik wird vor allem für großflächige Korrekturen von Verbrennungsnarben herangezogen. Die Vorteile dieser Technik sind die hohe Qualität der Rekonstruktion und die minimale Hebemorbidität. Zu den Nachteilen dieses Verfahrens zählt jedoch das Komplikationsrisiko von bis zu 48%. Ziel dieser Studie war es die Risikofaktoren für Komplikationen zu identifizieren und zu analysieren.
Methoden: Es wurden die Daten von 34 Patienten, die am Universitätsklinikum Graz mit einem Hautexpander behandelt wurden, erhoben und analysiert. Die erhobenen Parameter beinhalteten: Alter, Geschlecht, BMI, ASA Status, arterieller Mitteldruck, Raucherstatus, Therapiegrund, Lokalisation, Expander-Form, Expander-Volumen und die Anzahl gleichzeitig implantierter Expander. Die aufgetretenen Komplikationen wurden erhoben und ihre Schwere gemäß der Clavien-Dindo-Klassifikation analysiert.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 71 Expander implantiert. 37 (52%) Expander wurden bei Männern implantiert, 34 (48%) bei Frauen. Bei 26 (37%) Expandern traten Komplikationen auf. Die häufigste Komplikation war die Dehiszenz (25%), gefolgt von Infektion (13%) und Hämatom (13%). 18 Komplikationen (69%) waren Clavien-Dindo Grad 3 und bedurften einer chirurgischen Intervention. In 20% der Fälle konnte ein teilweiser und in 66% der Fälle ein voller Therapieerfolg erreicht werden. Die multivariate Regressionsanalyse ergab weibliches Geschlecht, großes Expandervolumen und Lokalisation an den Extremitäten als Risikofaktoren für Komplikationen (p=0.024).
Diskussion: Der Einsatz von Hautexpandern ist nach wie vor ein wichtiges Werkzeug in der rekonstruktiven Chirurgie und bei der Rekonstruktion behaarter Areale das Verfahren der ersten Wahl.