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Herausforderungen in der Amputationschirurgie – single step reconstruction in der Versorgung von Kriegsopfern
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Fragestellung: Im Rahmen der interdisziplinären Sprechstunde zur optimierten Versorgung von Patienten mit Amputationen an der Universitätsmedizin Göttingen besteht eine enge Kooperation mit der technischen Orthopädie in der Prothesenherstellung. Durch die lokale Versorgung von Kriegsopfern im Competence Centers Headquarter in der Firmenzentrale werden dem Schwerpunkt Plastische Chirurgie der Universitätsmedizin Göttingen Patienten mit verstümmelnden Verletzungen zugewiesen. Primäre prothetische Versorgungen sind wegen problematischer Stumpfkonditionen in zahlreichen Fällen unmöglich. Zudem stellen ein enger Zeitrahmen (Visum, politische Umstände) und eingeschränkte finanzielle Mittel eine chirurgische, therapeutische und orthopädietechnische Herausforderung dar.
Methoden: n=8 (n=2 transradial, n=1 transfemoral, n=1 Teilamputation Finger, n=2 Narbenkontraktur Ellenbogen, n=1 Vierfachamputiert, n=2 transhumeral, n=1 Vorfuß) mit Problemstümpfen aufgrund insuffizienter Weichteildeckung, chronisch instabiler Narben, Fisteln am Amputationsstumpf, Osteomyelitis und Neuromschmerzen wurden im Zeitraum Dezember 2016 – Februar 2017 einer diagnostischen und chirurgischen Behandlung zugeführt.
Ergebnis: n=4 Patienten wurden einem single-step Rekonstruktionsverfahren unterzogen und die prothetische Versorgung erfolgreich und schmerzfrei ermöglicht, n=4 sind gebahnt. Die Versorgung erfolgte mithilfe von Nerventransfers, Neuromresektionen, lokale und freie Lappenplastiken, Narbenkorrekturen sowie einem intensivierten therapeutischen Nachsorgeplan, der eine zügige orthopädietechnische Anpassung innerhalb des Aufenthaltes in Deutschland ermöglicht.
Zusammenfassung: Additive, chirurgische Interventionen erhöhen nachhaltig die Prothesenfunktion, den Tragekomfort, die Schmerzen und Lebensqualitäten dieser Menschen mit Handicap.