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Kalkuliertes Risiko in der Plastischen Chirurgie? Lässt sich das berechnen?
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Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
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Einleitung: Die Einschätzung des perioperativen Risikos beruht oft der Erfahrung des Chirurgen und Prozentzahlen an Komplikationsrisiken aus der Literatur. Eine allgemein bekannte Möglichkeit perioperatives Risiko zu dokumentieren ist die ASA Klassifikation. Es gibt in der Chirurgie mehrfache Risiko scoring Systeme um die perioperative Mortalität und Morbidität zu berechnen. Diese bestehen vor allem in der Herz-Thorax Chirurgie und in der Orthopädie. Gerade in der Plastischen Chirurgie fehlen solche Tools. Das American college of surgeons hat einen open access perioperativen Risiko Kalkulator geschaffen (ACS-NSQIP) welcher das Risiko für einzelne Eingriffe berechnet und ein statistisches Risiko für 8 outcomes berechnet.
Methoden: Alle Publikationen in denen der ACS-NSQIP wurden analysiert und bewertet. Bisher fanden wir 35 Publikationen in denen eine Patientenkohorte mit dem kalkulierten Risiko des ACS-NSQIP verglichen wurde. Die Ergebnisse waren innerhalb der Publikationen sehr unterschiedlich mit teils Übereinstimmung des kalkulierten Risikos und teils statistisch signifikanten Unterschieden. In der Plastischen Chirurgie gibt es hierzu nur Studien die das perioperative Risiko eines thromboembolischen Ereignisses berechnen. Studien die das Risiko für plastisch-chirurgische Patienten berechnen fehlen.
Ergebnisse: Seit 2016 vergleichen wir unsere Patientendaten mit dem kalkulierten Risiko des ACS-NSQIP. Hierbei zeigt sich für die Gruppe der rekonstruktiven Patienten eine signifikante Abweichung der kalkulierten Outcomes vor allem bei der Einschätzung der Liegedauer. Weiters zeigt der Risikokalkulator eine Lücke im Bereich der wählbaren plastisch-chirurgischen Eingriffe wodurch die Komplexität dieser Patientengruppe in diesem Modul nicht adäquat abgebildet ist.
Schlussfolgerung: Es bestehen verschiedene Möglichkeiten die chirurgische Entscheidungsfindung zu unterstützen. Das Wissen über das perioperative Risiko hilft in der Einschätzung der Vorbereitung und der Aufklärung des Patienten. Risikokalkulatoren können in diesem Prozess helfen; ersetzen allerdings die Erfahrung des Chirurgen nicht. In der Plastischen Chirurgie sind die Patientengruppen und die Eingriffe sehr heterogen, so dass durch die bestehenden Risikokalkulatoren kein adäquates Tool besteht.