Artikel
Modernes Behandlungskonzept der männlicher Brusthypertrophie
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. August 2017 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Die Hypertrophie der männlichen Brust stellt ein soziales und psychologisches Problem dar. Der Zustand kann als Folge der sexuellen Entwicklung, nach massiver Gewichtsabnahme oder durch Medikamenteneinnahme entstehen. Minimal-invasive Techniken wurden entwickelt, um die Narbenbildung zu verringern. In Fällen mit überschüssiger Haut und ausgeprägter Ptosis bleiben die offenen chirurgischen Techniken die effektivsten Methoden.
Methodik: In der Zeit zwischen Mai 2012 und Dezember 2016 wurden in der Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie der Universitätsklinik Leipzig 36 Patienten mit Mammahypertrophie behandelt. 28 Patienten zeigten eine reine Gynäkomastie und 8 Patienten eine Pseudogynäkomastie nach massiver Gewichtsabnahme. Fünf Patienten waren im Stadium 1 nach Simon, 15 Patienten in Stadium 2A, 7 Patienten in Stadium 2B und 9 Patienten in Stadium 3.
Bei 8 Patienten wurde lediglich eine geplante Liposuktion mittels PAL (Power-Assisted-Liposuction) durchgeführt, bei 17 Patienten wurde eine offene Resektion durchgeführt, 11 Patienten konnten von der Kombination PAL plus Resektion profitieren.
Ergebnis: Bei 26 Patienten konnte ein gutes ästhetisches Ergebnis nach einem Eingriff erreicht werden. 10 Patienten mussten mehrfach operiert werden, um den gewünschten Endbefund zu erzielen (im Durchschnitt 2,8 Eingriffe). Fünf Patienten zeigten postoperativ leichte periareoläre Wundheilungsstörungen, die konservativ behandelt wurden. Es wurde eine komplette Mamillennekrose beobachtet.
Schlussfolgerung: Die chirurgische Behandlung der männlichen Mammahypertrophie bedeutet eine individuelle OP-Indikation, um eine adäquate Gewebereduktion sowie ein ästhetisches Ergebnis zu erreichen. Durch eine optimale OP-Planung kann - trotz mehrerer notwendiger Eingriffe-das gewünschte ästhetische Resultat erzielt werden.