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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Gefühlte Lebensqualität? Sensibilitäts-Vergleich nach hautsparender vs. mod. radikaler Mastektomie und DIEAP-Rekonstruktion

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Norbert Heine - Caritas-KH St. Josef, Deutschland
  • Vanessa Brebant - Caritas-KH St. Josef, Deutschland
  • Britta Kühlmann - Caritas-KH St. Josef, Deutschland
  • Lukas Prantl - Caritas-KH St. Josef, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc188

doi: 10.3205/15dgpraec188, urn:nbn:de:0183-15dgpraec1883

Veröffentlicht: 28. September 2015

© 2015 Heine et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Während in den USA zuletzt eine Zunahme der Implantat-Rekonstruktionen zu verzeichnen war, nahm vor allem in Europa die autologe Rekonstruktion nach Brustkrebs in den letzten Jahren unaufhaltsam zu. Als Goldstandard hat sich die Wiederherstellung mit dem freien Unterbauch-Perforatorlappen (DIEAP-Flap) durchgesetzt.

Ein wesentlicher Nachteil des Verfahrens ist die häufig nach modifiziert radikaler Mastektomie erforderliche, große Hautinsel des freien Unterbauchlappens, deren weitgehende oder vollständige Gefühllosigkeit von vielen Patientinnen als störend empfunden wird.

Im Zuge moderner Techniken der hautsparenden Mastektomie lässt sich oft ein Großteil des Hautmantels über der Brust nach Sofortrekonstruktion erhalten, ohne ein Sicherheitsrisiko für die Patientin einzugehen.

In dieser Studie sollen die Vorteile dieser Technik für die Lebensqualität und Sensibilität der Haut verglichen werden mit der Eigengewebs-Rekonstruktion nach konservativer Mastektomie.

Patienten und Methoden: Verglichen werden zehn Patientinnen mit DIEAP-Rekonstruktion nach konservativer Mastektomie mit großer Hautspindel, denen zehn Patientinnen nach hautsparender Mastektomie unter alleiniger Mitnahme des Mamillen-Areolen-Komplexes gegenübergestellt werden.

Untersucht wird vor allem die Sensibilität der Haut mit Semmes-Weinstein-Monofilamenten an 9 standardisierten Punkten; daneben werden Erhebungen zu Lebensqualität und biometrische Daten ausgewertet.

Ergebnisse: Die beiden Patientengruppen werden nach Lebensalter, BMI, Größe der Rekonstruktion, Zeitintervall seit der Operation und onkologischem Status verglichen.

Bei der Sensibilitäts-Untersuchung zeigt der Hautmantel in der Peripherie bei der Gruppe der hautsparend operierten Patientinnen eine deutlich höhere Sensibilität gegenüber den Frauen nach vollständiger Mastektomie; die Zone der Areola weist ebenfalls eine verbesserte Sensibilität auf als bei der Vergleichsgruppe. Dieses Ergebnis spiegelt sich auch in der Lebensqualitäts-Untersuchung wieder.

Schlussfolgerung: Die Kombination von hautsparender Mastektomie und Sofortrekonstruktion durch freien Perforator-Lappen führt zu einer deutlich verbesserten Sensibilität im Bereich der rekonstruierten Brust bei gleichzeitig verbesserter, rekonstruktionsbedingter Lebensqualität der Patientinnen.