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Onkoplastische Rekonstruktion mit Fibula pro Tibia nach Resektion eines Marjolin-Ulcus am Unterschenkel – eine Fallvorstellung
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Einleitung: Kombinierte, lokale Lappenplastiken aus Muskel- und Knochenanteilen sind ein gängiges Verfahren zur Rekonstruktion bei komplexen Defekten an der unteren Extremität. Anhand einer Fallvorstellung soll der Verlauf und das postoperativ funktionelle Ergebnis dargestellt werden.
Patienten und Methoden: Nach Resektion eines Marjolins Ulcus am Unterschenkel resultierte ein knöcherner Defekt von 13 cm Länge und 2/3 des Umfangs des Tibiaschaftes. Der Weichteildefekt erstreckte sich über das proximale und mittlere Drittel des linken Unterschenkels mit einem Durchmesser von ca. 30x22 cm. Zur Rekonstruktion wurde eine gefäßgestielte Fibula Knochenlappenplastik (Fibula pro Tibia), eine mediale und laterale M. gastrocnemicus Lappenplastik sowie eine mediale M. soleus Lappenplastik verwendet.
Ergebnisse: Insgesamt konnte ein kompletter Defektverschluß erreicht werden. Das funktionelle Langzeitergebnis war nicht zufriedenstellend, da eine Vollbelastung des Unterschenkels nach sechs Monaten schmerzbedingt nicht möglich war. Im CT des Unterschenkels zeigte sich eine unzureichende Kallusbildung im Bereich des Knochentransplantates. Um eine Vollbelastung und eine daraus resultierende Kallusbildung zu forcieren, wurde zur Schmerzlinderung eine Kniegelenkdenervation nach Dellon erfolgreich durchgeführt. Zur Förderung einer weiteren Kallusbildung wurde eine ultraschallgestützte Stoßwellentherapie eingeleitet.
Diskussionen: Bei komplexen Defekten am Unterschenkel ist die freie Transplantation kombinierter Knochen und Weichteiltransplantate ein wesentliches Standbein für einen funktionellen und ästhetischen Extremitätenerhalt. Im Falle unseres Patienten haben wir uns aufgrund der verschiedenen Komorbiditäten wie Adipositas, Diabetes mellitus und Nikotinabusus für lokale Lösung entschieden. Die lokale Fibula pro Tibia Lappenplastik zur Knochenrekonstruktion und die gestielte Gastrocnemicus bzw. Soleuslappenplastik bieten im Vergleich zum freien mikrochirurgischen Gewebetransfer eine wertvolle Möglichkeit zur Weichteilwiederherstellung des proximalen/mittleren Drittel des Unterschenkels bei entsprechenden co-Morbiditäten.