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Silikonimplantate mit glatter Oberfläche induzieren dünnere, jedoch dichtere Kapselfibrosen gegenüber texturierten Silikonimplantaten: Eine experimentelle Studie
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Veröffentlicht: | 28. September 2015 |
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Hintergrund: Kapselfibrosebildung ist die häufigste Komplikation nach Implantat-basierter Brustrekonstruktion oder Augmentation. Diese Studie untersuchte den Einfluss der Implantatoberfläche auf die Kapselfibrosebildung im Tiermodell.
Material und Methoden: Wir implantierten Miniatur-Implantate in 24 Ratten; jeweils 12 Tiere erhielten Silikonimplantate mit glatter bzw. texturierter Oberfläche. Nach 60 und 120 Tagen wurde das Kapselgewebe mittels 7-Tesla MRT und Hochfrequenz-Ultraschall (HF-US) in-vivo analysiert. Die Dicke der Kapsel wurde mittels Histologie und die Kollagendichte mittels Picro Sirius Red Färbung gemessen, die Expression von pro-fibrotischen und pro-inflammatorischen Genen (Kollagen 1-4, TGF β1, TGFβ3, Smad3, IL4, IL10, IL13, CD68) wurde durch qRT-PCR bestimmt.
Ergebnisse: Histologie und HF-US zeigten an Tag 60, dass texturierte Implantate signifikant dickere Kapselfibrosen induzierten (p<0,05). An Tag 120 konnte dieser Unterschied zwischen glatten und texturierten Implantaten nicht festgestellt werden (p=0,56). Die Kapseldicke reduzierte sich innerhalb des Beobachtungszeitraumes in beiden Versuchsgruppen signifikant (p<0,05). Diese Beobachtung wurde durch die MRT-Bildgebung unterstützt. Die Kollagenfasern der Kapselgewebeproben der glatten Implantatgruppe waren an Tag 60 signifikant dichter angeordnet, verglichen mit den Proben texturierter Implantate (p<0,05). Jedoch wurde an Tag 120 kein Unterschied beobachtet (p=0,67). Texturierte Implantate führten zu einer Überexpression von Kollagen 1 und CD68. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in der Expression anderer Gene.
Schlussfolgerung: Silikonimplantate mit texturierter Oberfläche führten zu zeitweise dickerer, jedoch weniger dichten Kapselfibrosebildung im Vergleich zu Implantaten mit glatter Oberfläche. 7-Tesla MRT und HR-US sind zur nicht-invasiven in-vivo Beurteilung der Kapselfibrose im Tiermodell geeignet.