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Skapular-Propeller-Lappen zur Verbesserung von Funktion und Ästhetik nach großflächiger Tumorexzision an der Schulter
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Die Therapie der Wahl des Dermatofibrosarcoma protuberans ist die radikale Excision des Tumors mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Dabei enstehen häufig großflächige Defekte, die einer plastischen Deckung bedürfen.
Bei einer 32-jährigen gesunden Patientin erfolgte 06/2011 die R0-Resektion eines 6x3x2 cm großen Dermatofibrosarkom protuberans ventrolateral an der linken Schulter. Der entstandene großflächige Defekt wurde initial problemlos mittels Spalthauttransplantation gedeckt. 2 Jahre postoperativ beklagte die Patientin Schmerzen im Bereich des Akromioklavikulargelenkes bei Belastung und Druck durch den sehr dünnen Weichteilmantel. Weiter zeigte sich ein unzufriedenstellender kosmetischer Befund mit deutlichem Konturunterschied.
Ein Skapular-Perforator-Lappen, der als Propeller in den Defekt eingeschwenkt wird, zeigte sich als eine suffiziente Lösung der funktionellen und ästhetischen Problematik. Nach initialer Doppler-Markierung der Scapulagefäße wurde der Gefäßstiel mikrochirurgisch auf 5 cm freipräpariert, um eine Torsion und Drehung zu ermöglichen. Die Spalthaut wurde excidiert, der Scapular-Lappen wurde komplett ausgeschnitten und im Sinne eines Propeller-Lappens in den großflächigen Defekt eingeschwenkt. Der Hebedefekt am Rücken konnte problemlos primär verschlossen werden.Der Lappen zeigte im Verlauf sehr gute Einheilung.Bereits 3 Monate postoperativ war eine deutliche funktionelle und ästhetische Verbesserung eingetreten.
Der Skapular-Perforator-Lappen ist für Defekte an der ventrolateralen Schulter in Hinsicht auf Funktion und Ästhetik sehr gut geeignet. Dank der anatomisch relativ konstanten Gefäßversorgung kann der Lappen mikrochirurgisch als Propeller-Lappen gehoben und somit für größere und ferner ventral und zervikal gelegene Defekte benutzt werden.