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Das Regenerationspotential von Fingerkuppen
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Veröffentlicht: | 3. September 2014 |
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Einleitung: Im Gegensatz zu Amphibien besitzen Säuger nicht das Potential zur Extremitätenregeneration. Erstaunlicherweise finden sich jedoch Parallelen im Bereich der Fingerkuppenheilung. Kürzlich konnte nachgewiesen werden, dass diese Eigenschaft lokale Ursachen hat. Deshalb gilt unser Interesse in dieser Arbeit primär der Zusammensetzung des Wundsekrets nach Fingerkuppenverletzung in Korrelation zur Klinik.
Methoden: Die Patientenrekrutierung erfolgte in der chirurgischen Ambulanz des UKSH Campus Lübeck und des DRK Krankenhauses Ratzeburg. Die Teilnahme an der Studie setzte nach positivem Ethikvotum die schriftliche Einwilligung des Patienten vorraus.
Die Patienten erhielten bereits am ersten Tag einen Okklusivverband, der anschließend wöchentlich gewechselt wurde. Dabei erfolgte die klinische Wundevaluation sowie mikrobiologische Aufarbeitung und labortechnische Verlaufsanalyse des Wundsekrets mittels Multiplex ELISA Array.
Ergebnisse: Es wurden zunächst n=7 volljährige Patienten mit Fingerkuppenverletzung in die Studie eingeschlossen. Wir stellten eine hohe Compliance und allgemeine Patientenzufriedenheit mit den Ergebnissen fest. Trotz Materialentnahme zeigten sich in keinem der Fälle Wundheilungsstörungen. In einem Fall lag eine schlecht eingestellte Diabeteserkrankung vor, die jedoch ebenfalls keinen Einfluss auf die Wundheilung hatte. Es wurde regelmäßig ein Keimnachweis erbracht, der jedoch ohne klinische Relevanz blieb. Die Wundsekretaufarbeitung mittels Multiplex ELISA Array zeigte vielversprechende Ergebnisse.
Diskussion: Wir konnten die Umsetzbarkeit des entwickelten Versuchsprotokolls bestätigen. Mikrobiologische Keimnachweise waren durchweg ohne klinische Relevanz und scheinen demnach keinen negativen Einfluss auf die Wundheilung gehabt zu haben. Die mit der Gegenseite vergleichbare Wiederherstellung der Zwei-Punkte-Diskrimination gibt Hinweise auf optimale periphere Nervenregeneration in der Fingerkuppe. Die klinischen und labortechnischen Ergebnisse bestätigen uns das hohe Potential dieses Forschungsfelds.