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44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (DGPRÄC), 18. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e. V. (VDÄPC)

12.09. - 14.09.2013, Münster

Berechnung der Gewebeexpansion mittels Vectra Volumetric 3D Surface Imaging®: Resektion und Deckung des seltenen Falls eines ausgedehnten multiplen Spiradenoms an der unteren Extremität

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christine Sophie Hagen - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Sebastian Leitsch - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Timo Spanholtz - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Thomas Holzbach - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo Giunta - LMU München, Hand-, Plastische-und Ästhetische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 44. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 17. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Münster, 12.-14.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP 75

doi: 10.3205/13dgpraec177, urn:nbn:de:0183-13dgpraec1778

Veröffentlicht: 10. September 2013

© 2013 Hagen et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Das ekkrine Spiradenom (ES) ist ein seltener, gutartiger Tumor der Haut und der Unterhaut, der seinen Ursprung in den ekkrinen Schweißdrüsen hat und rot bis bläulich imponiert. Klinisch finden sich schmerzhafte, subkutan gelegene Knoten. Die seltenen Multiplen Spiradenome (MS) wurden bisher nur in 37 Fällen publiziert. Eine Exzision dieser Tumoren ist mit einem relevanten Weichteildefekt verbunden. Eine präoperative Planung zur Berechnung der zu deckenden Fläche kann bei der Wahl der adäquaten Technik hilfreich sein und das Ergebnis verbessern.

Methoden: Wir stellen in dieser Arbeit eine 34-jährige Patientin mit einem ausgedehnten multilokulären ekkrinen Spiradenom am linken Unterschenkel entlang der Tibiakante vor. Die Erstdiagnose der druckdolenten Tumoren erfolgte im Jahr 2000. Nach multiplen Voroperationen (Exzisionen mit Direktverschlüssen) und erneutem Rezidiv sollte eine komplette Exzision und plastische Defektdeckung erfolgen. Die Planung der zweizeitigen Operationen erfolgte mittels Vectra Volumetric 3D Surface Imaging®. Hierbei wurde die Gewebeexpansion berechnet, welche für ein komplette Exzision der Hautspindel mit einzeitiger Deckung nötig war.

Ergebnisse: In der ersten Operation erfolgte die Einlage zweier Gewebeexpander (je 250 ml, max. Füllungsvolumen 750 ml) epifaszial am lateralen Unterschenkel. Die Expander wurden über einen Zeitraum von 3 Monaten über 2 separate Portale mit 250 bzw. 210 ml NaCl gefüllt. Konsekutive dreidimensionale Bildaufnahmen des Vectra Volumetric 3D Surface Imaging®-Systems halfen dabei, das Volumen zu berechnen, welches nötig war, um eine komplette Exzision zu gewährleisten und einen direkten Wundverschluss zu ermöglichen. So wurde präoperativ eine Fläche von 95cm² errechnet, welche den zu exzidierenden Tumor vollständig beinhaltete. Diese Fläche wurde mit einer Fläche von 408 cm² addiert, die die geplante Expanderlage beinhaltet. Die berechnet Zielfläche von 506 cm² galt als Anhaltpunkt für die Befüllung der Expander, um eine ausreichende Gewebeexpansion zu erreichen. Nach vollständiger Befüllung wurde eine komplette Exzision des multilokulären ekkrinen Spiradenoms vorgenommen, und der Defekt mittels Advancementflap der vorgedehnten Haut gedeckt.

Schlussfolgerungen: Die Planung mittels des Volumetric 3D Surface Imaging®-Systems und das zweizeitige operative Vorgehen mit Einsatz von Gewebeexpandern bei diesem seltenen Fall des linearen, multilokulären ekkrinen Spiradenoms entlang der Tibiakante ermöglichten eine defektgerechte und suffiziente plastisch-chirurgische Deckung mit gutem ästhetischen Ergebnis.