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Integratives Therapiekonzept zur chirurgischen Behandlung von Lymphödemen
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Veröffentlicht: | 10. September 2013 |
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In den letzten 15 Jahren werden zunehmend neue mikrochirurgische Techniken zur Behandlung des chronischen Lymphödems propagiert. Jedoch spielt nach wie vor die sogenannte komplexe entstauende Physiotherapie (CPD) als alleinige konservative Therapie bzw. als begleitende Therapie eine entscheidende Rolle. In schweren Lymphödemfällen kommt die CPD als alleinige Therapieform an ihre Grenzen. Die resezierende Chirurgie könnte hier eine additive Behandlungsoption darstellen. Oftmals wird diese Therapieform aufgrund der vorhandenen Ko-Morbiditäten und gefürchteter hoher postoperativer Komplikationsraten nicht in Betracht gezogen. Diese Patienten werden oftmals von verschiedenen Kliniken abgelehnt und fühlen sich hilflos und frustriert.
Wir zeigen die Erfahrungen, die wir mit unserem interdisziplinären und integrativen Therapiekonzept bei schwerwiegenden Lymphödemfällen der unteren und oberen Extremitäten als auch der Genitalregion sammeln konnten. Diese Patienten werden präoperativ in einer auf Lymphödembehandlung spezialisierten Klinik einige Wochen lang einer komplexen Entstauungstherapie zugeführt, bis eine signifikante Volumenreduktion erreicht wurde. Dann folgt der gewebsreduzierende chirurgische Eingriff in einer Klinik für Plastische Chirurgie. Postoperativ werden die Patienten dann in die Lymphödemklinik rückverlegt und für einen weiteren Zeitraum von 2–3 Wochen der CPD unterzogen.
Durch dieses integrative Therapiekonzept mit Kombination der konservativen und plastisch-chirurgischen Therapieformen können auch schwerwiegende Lymphödemfälle erfolgreich und mit einer Reduktion der postoperativen Komplikationsrate behandelt werden.