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Der Einsatz von Matriderm in der rekonstruktiven Verbrennungschirurgie: Möglichkeiten und Grenzen
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Veröffentlicht: | 27. September 2011 |
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Einleitung: Immer mehr Patienten überleben auch schwerste Verbrennungen. Dadurch steigt auch der Bedarf an rekonstruktiven Eingriffen, die die Form und Funktion verbessern. Dieses ist umso wichtiger, wenn es sich um funktionell und ästhetisch wichtige Regionen handelt. Der Einsatz von Hautersatzmaterialien hat sich hierbei zu einem wichtigen Werkzeug in Verbrennungschirurgie entwickelt, wobei diese Matrices nicht nur in der Frühphase, sondern auch in der rekonstruktiven Phase zum Einsatz kommen. Ziel des Einsatzes von dermalen Matrices ist es die Haut besser hinsichtlich Form und Funktion zu ersetzen bzw. zu rekonstruieren. Ziel dieses Vortrages ist anhand speziell ausgewählter Kasuistiken die Möglichkeiten und Grenzen von Matriderm als dermale Matrix in der Verbrennungsrekonstruktion aufzuzeigen. Daneben soll auch auf die Bedeutung einer intensiven Nachbehandlung für das Endergebnis eingegangen werden. (Im Abstrakt wird hier exemplarisch ein Fall dargestellt.)
Material und Methoden: Eine 20 jährige Patientin hatte sich im Rahmen eines Freizeitunfalles 2-3° Verbrennungen im Bereich beider Hände zugezogen. Aufgrund mangelnder Compliance kam es trotz frühzeitiger Nekrosektomie und Deckung zur Entstehung ausgeprägter hypertropher Narben, die in späterer Folge auch trotz multipler Korrekturversuche mittels Hauttransplantation zu Narbenkontrakturen mit ausgeprägten Fehlstellungen und Funktionseinschränkung führten. Aufgrund dieser ausgeprägten funktionellen Einschränkungen und Fehlstellungen wurde beschlossen, die Narbenplatten trotz nicht abgeschlossener Narbenreifung komplett zu entfernen und die Haut anschließend kombiniert mittels Matriderm und ungemeshter Spalthaut zu rekonstruieren. In jeweils einer Operation wurden zunächst die rechte Hand und dann die linke Hand auf die oben genannte Weise korrigiert. Postoperativ wurde die Patientin frühzeitig einer intensiven Nachbehandlung inklusive Kompressionsbehandlung, Ergotherapie, etc. unterzogen. Im postoperativen Verlauf kam es zu einer deutlich Besserung der Funktionalität und auch der Ästhetik. Auch die Elastizität der Haut konnte durch die kombinierte Rekonstruktion deutlich verbessert werden. Die Patientin ist mit Ihrer Entwicklung und Ihrem postoperativen Ergebnis sehr zufrieden und im täglichen Leben manuell nahezu gar nicht mehr eingeschränkt.
Schlussfolgerung: Der Einsatz von dermalen Hautersatzmaterialien stellt ein wichtiges Werkzeug in der rekonstruktiven Leiter dar. Gute Ergebnisse sind aber trotzdem nur mit einer intensiven konservativen Nachbehandlung möglich.